Großes Interesse an der Frauenrevolution in Rojava

In Innsbruck ist die Vortragsreihe „Frauenrevolution in Rojava“ der feministischen Kampagne „Gemeinsam Kämpfen“ durch Süddeutschland und Österreich abgeschlossen worden. Deutlich wurde dabei der Bedarf nach feministischer Vernetzung.

Mit Innsbruck als letzter Station endete heute die durch Süddeutschland und Österreich führende Vortragstour der feministischen Kampagne Gemeinsam Kämpfen. In acht Tagen besuchten zwei Vertreterinnen der Kampagne die Städte Nürnberg, München, Rosenheim, Fürstenfeldbruck, Salzburg, Wien und Innsbruck und berichteten über ihren Aufenthalt in Rojava im Rahmen einer feministischen Delegationsreise im Winter/Frühjahr 2018/2019.

Im Fokus stand dabei die konkrete gesellschaftliche Umsetzung der Frauenbefreiungsideologie und des Demokratischen Konföderalismus in Rojava. Gerade jetzt in der Zeit des Angriffskriegs seitens der Türkei und ihren verbündeten dschihadistischen Milizen auf die Region berührten die verschiedenen Stimmen der Frauen von vor Ort, die in vorgelesenen Interviewpassagen und im selbstgedrehten Kurzfilm der Delegation zu Wort kamen, besonders und machten deutlich welche gesellschaftlichen Errungenschaften bedroht sind. Dementsprechend groß war das Interesse, so dass jeder Veranstaltungsort gut besucht war und sich sehr lebhaft und intensiv über die aktuelle Situation, die Frauenrevolution vor Ort in Rojava und aber auch über den globalen Widerstand gegen diesen Krieg ausgetauscht und diskutiert wurde. Neben den internationalistischen Kampagnen Riseup4Rojava und MakeRojavaGreenAgain wurde die Kampagne WomenDefendRojava vorgestellt.

Großes Bedürfnis nach globaler feministischer Vernetzung

N. aus Innsbruck machte deutlich, wie groß das Bedürfnis nach einer globalen, feministischen Vernetzung ist:

„Die Freiheit der Frauen dort bedeutet auch die Freiheit für uns. Auch wir vernetzen uns hier als widerständige Frauen untereinander und lernen voneinander. Als die Angriffe losgingen, haben ein paar Freundinnen und ich hier in Innsbruck sofort angefangen, in der Fußgängerzone im Zentrum eine tägliche Mahnwache abzuhalten. Wir luden Passant*innen ein, mit uns kreativ zu werden und auf mitgebrachten Stoffbannern und Papier zu malen, am OpenMic zu singen und Musik zu machen. Wir führten viele Gespräche und bekamen so viel Zuspruch, so dass wir die Aktion mehrmals wiederholt haben. Jeden Abend schrieben wir die Namen der Gefallenen auf ein langes Banner und ließen es an der Annasäule, einer historischen Statue, welche in der Mitte der Fußgängerzone steht, herunter.“