Gewalt gegen weibliche Gefangene in Xarpêt

Vier im Frauengefängnis in Xarpêt inhaftierte politische Gefangene sind vom Personal zusammengeschlagen worden. Angehörige fordern die Öffentlichkeit zum Handeln auf.

Das Frauengefängnis in Xarpêt (türk. Elazığ) ist berüchtigt für exzessive Gewalt hinter den Mauern und gerät immer wieder durch Übergriffe und Schikanen gegen politische Gefangene aus PKK-Verfahren in die Schlagzeilen. Wie nun bekannt wurde, ist es dort erneut zu massiver Gewaltanwendung gegenüber den weiblichen Insassen gekommen. Das machte Salih Karadağ, Vater der in Xarpêt inhaftierten kurdischen Gefangenen Remziye Karadağ, nach einem Telefonat mit seiner Tochter öffentlich.

Nach Angaben von Karadağ habe sich der Vorfall am vergangenen Dienstag ereignet. Der Hofgang seiner Tochter und ihren drei Mitgefangenen aus der Zelle C-4 sei früher beendet worden als vorgesehen. Dagegen hätten die Frauen protestiert und seien in der Folge von etwa 20 Mitarbeitern der Strafvollzugsanstalt verprügelt worden sein. Laut Karadağ zogen sich die Frauen zahlreiche Hämatome und Schwellungen zu, der Gefängnisarzt habe sich allerdings geweigert, ein ärztliches Attest auszustellen. Auch in ein externes Krankenhaus seien die Frauen nicht eingeliefert worden.

Der Vater von Remziye Karadağ äußerte Befürchtungen, dass sich Vorfälle wie diese häufen könnten. Die Struktur und Systematik des Angriffs auf die Gefangenen in Xarpêt deute darauf hin. „Die Gefangenen und wir als Angehörige fordern Einrichtungen wie den Menschenrechtsverein IHD und die Öffentlichkeit zum Handeln auf”, sagte Karadağ.