Gemeinsam Kämpfen – Solidarität mit Leyla Güven

Die feministische Kampagne „Gemeinsam kämpfen“ ruft zur Solidarität mit dem Hungerstreik von Leyla Güven und weiteren etwa 250 Gefangenen in der Türkei auf.

Heute ist Leyla Güven seit 77 Tagen im Gefängnis von Amed (Diyarbakir) für die Aufhebung der Isolation von Abdullah Öcalan im Hungerstreik. Ihrem Kampf gegen die Isolation Abdullah Öcalans schließen sich immer mehr Gefangene in den Gefängnissen der Türkei an. Und auch außerhalb der Türkei finden Hungerstreiks statt, so in Straßburg, Wales und Hewlêr. Mit vielfältigen Initiativen und Aktionen unterstützen Aktivistinnen und Aktivisten die Forderungen der Hungerstreikenden und tragen sie in die Öffentlichkeit. Auch die feministische Kampagne „Gemeinsam kämpfen“ ruft zur Solidarität mit dem Hungerstreik von Leyla Güven und den rund 250 Gefangenen in der Türkei auf. In ihrer Erklärung heißt es dazu:

„Die kurdische Politikerin Leyla Güven wurde vor knapp einem Jahr wegen ihrer Kritik an der Invasion der türkischen Armee gegen den nordsyrischen Kanton Afrin verhaftet. Im Gefängnis von Amed (Diyarbakir) kandidierte sie als Abgeordnete der Demokratischen Partei der Völker (HDP) und wurde im Juni in die türkische Nationalversammlung gewählt. Ihr Haftbefehl wurde trotzdem weiter aufrechterhalten.

Am 7. November trat sie in einen unbefristeten Hungerstreik und befindet sich inzwischen in einem sehr kritischen Zustand.

Dem Hungerstreik haben sich mittlerweile mindestens 250 politische Gefangene angeschlossen. Sie alle fordern gemeinsam, die Isolation des seit 20 Jahren inhaftierten Abdullah Öcalan aufzuheben, damit die Friedensgespräche wieder aufgenommen werden können.

Auch in der südkurdischen Stadt Hewlêr, im französischen Straßburg, in Wales und an vielen weiteren Orten weltweit beteiligen sich Aktivistinnen und Aktivisten an der Hungerstreikbewegung.

Es ist ein Hungerstreik für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte.

Der kurdische Repräsentant Abdullah Öcalan sitzt seit 1999 im Hochsicherheitsgefängnis Imrali in der Türkei und darf seit dem 27. Juli 2011 seine Anwälte nicht mehr treffen.

Seit dem 21. Juli 2016 wird der im Land erklärte Ausnahmezustand genutzt, um ihm all seine Grundrechte als politischer Gefangener vollständig zu verweigern. Alle Kommunikationsmittel sind ausnahmslos verboten. Diese Isolationshaft ist eine Form von Folter und verstößt gegen jegliche Menschenrechte.

Es gibt zum jetzigen Zeitpunkt zehntausende politische Gefangene in türkischen Gefängnissen. Alle, die etwas gegen das Regime der AKP und Erdogan sagen, werden inhaftiert, bedroht oder ermordet. Opposition und kritische Stimmen werden nicht geduldet.

Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg auf Nordsyrien im Frühjahr 2018 und die aktuellen Drohungen gegen weitere friedliche selbstverwaltete Gebiete Nord- und Ostsyriens sind ein Angriff auf die Frauenrevolution in dieser Region und weltweit.

Sie zeigen das Ausmaß der menschenverachtenden und faschistischen Politik des türkischen Staates, der kein freies und gleichberechtigtes Leben jenseits des kapitalistischen Patriarchats dulden will.

Die feministische Kampagne ‚Gemeinsam Kämpfen‘ ruft deshalb alle Menschen, die auf der Seite der Frauenrevolution stehen, dazu auf, aktiv zu werden und den feministisch revolutionären Widerstand zu unterstützen und sichtbar zu machen.

Verteidigen wir gemeinsam die Frauenrevolution von Rojava, verteidigen wir unsere Hoffnung! Jin Jiyan Azadi! Für die Frauenrevolution und ein Leben jenseits des kapitalistischen Patriarchats! Freiheit für Abdullah Öcalan und alle politischen Gefangenen!“