Gefangene Frauen im Hungerstreik gegen das Schweigen der Welt

Vier in Tarsus aus politischen Gründen inhaftierte Frauen befinden sich seit dem 15. März gegen das Schweigen der internationalen Staaten zur Besatzung Efrîns und die verschärfte Isolationshaft gegen Abdullah Öcalan im unbefristeten Hungerstreik.

Die politischen Gefangenen Şilan Çetiner, Fatma Befre, Songül Ekdi und Kania Ağırman befinden sich seit 23 Tagen mit der Forderung nach Aufhebung der Isolation des inhaftierten kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan und nach dem Rückzug der Türkei aus Efrîn in unbefristetem Hungerstreik. Die vier Gefangenen schickten unserer Agentur aus dem Frauengefängnis in Tarsus in der Provinz Mersin einen Brief, in dem sie das Schweigen der internationalen Staatengemeinschaft zum zweimonatigen Bombardement der Zivilbevölkerung in Efrîn, das zum Tod von Hunderten Zivilist*innen führte, zutiefst verurteilen.

Besatzungskräfte müssen sich mit ihren Milizen aus Efrîn zurückziehen

Die Gefangenen machen deutlich, dass auch Russland einen Anteil an den Massakern hat und dass die UN, die EU und das Europaparlament, obwohl sie die menschliche Tragödie vor Augen haben, keinerlei ernsthafte Maßnahmen ergreifen. Sie erklären in ihrem Brief unter anderem: „Sowohl die globalen als auch die regionalen Mächte sind in einen neuen Verteilungskrieg im Mittleren Osten und in Kurdistan eingetreten, deshalb schweigen sie zum Tod von Zivilist*innen. Wir als politische Gefangene werden diese Besatzung [von Efrîn], niemals akzeptieren. Wir fordern ein Ende der Besatzung und einen Rückzug der Kräfte des Besatzerstaates und seiner Banden. In diesem Zusammenhang fordern wir auch ein Ende der verschärften Isolationshaftbedingungen gegen unsere Führung, Herrn Abdullah Öcalan. Im Sinne dieser Forderungen beginnen wir als vier politisch gefangene Frauen am 15. März einen unbefristeten Hungerstreik. Wir fordern die internationalen Institutionen und die Öffentlichkeit auf, diesen Themen gegenüber Aufmerksamkeit zu schenken und ihre Stimmen gegen diese Angriffe zu erheben.“