Gedenken an Sarya Özgür in Kobanê

In Rojava ist der MLKP-Kämpferin Sarya Özgür gedacht worden, die 2014 im Kampf gegen den selbsternannten IS bei der Verteidigung von Kobanê gefallen ist. Die Gedenkveranstaltung fand in der 48. Straße statt, wo die 1986 in Dersim geborene Kurdin starb.

Zum sechsten Todestag von Sarya Özgür haben sich am Sonntag in Kobanê zahlreiche Menschen versammelt, um der MLKP-Kämpferin zu gedenken. Sarya Özgür, die mit gebürtigem Namen Sibel Bulut hieß, starb am 12. Dezember 2014 im Kampf gegen den sogenannten IS. Die 1986 in Dersim geborene Kurdin widmete sich in der Türkei dem Journalismus und arbeitete für die linke Zeitung „Atılım“. In der Folge sah sie sich einer Reihe von Ermittlungen der regierungsnahen Justiz konfrontiert und fällte den Entschluss, in die Berge zu gehen. Nach einer Weile in den südkurdischen Medya-Verteidigungsgebieten ging sie als Mitglied der MLKP/Kurdistan zu den Volks- und Frauenverteidigungseinheiten YPG/YPJ nach Rojava. Zunächst hielt sie sich im Kanton Cizîrê auf, ab dem 16. Oktober 2014 kämpfte sie in Kobanê, nachdem ihre Bewegung dazu aufgerufen hatte, sich der Revolution in Rojava anzuschließen und diese zu verteidigen.

Die Gedenkveranstaltung für Sarya Özgür fand in der 48. Straße von Kobanê statt, dem Ort, an dem sie als Frontkämpferin im Häuserkampf starb. Der Weg war 2017 zum dritten Todestag der Kämpferin in „Sarya-Özgür-Straße“ umbenannt worden. Nach einer Schweigeminute für die Gefallenen der Rojava-Revolution hielt Niştîman Ibrahim von der Initiative für Einheit und Solidarität unter den Völkern (SYPG) eine Rede, in der sie den Widerstand in Kobanê als einen „Kampf für die gesamte Menschheit“ bezeichnete. „In Kobanê wurden die Geschichten von unzähligen Heldinnen und Helden geschrieben. Eine davon ist die Geschichte von Sarya Özgür. Sie war eine kommunistische Frau, die sich der Befreiung und Emanzipation der Frau widmete. Bis zum letzten Augenblick ihres Lebens kämpfte sie gegen den systematischen Charakter von patriarchaler Gewalt und die Barbaren des IS.“

Niştîman Ibrahim

Arif Bali wies im Namen des Rates von Gefallenen-Angehörigen einige Worte an die Anwesenden und bezeichnete den Kobanê-Widerstand als ein leuchtendes Beispiel für den Kampf um Freiheit und Demokratie. „Nicht nur für Rojava und das restliche Kurdistan: Kobanê ist auch ein internationales Symbol für den unbeugsamen Widerstand gegen den IS-Faschismus“, sagte Bali. Die Gedenkveranstaltung endete mit einem Gedichtvortag und anschließenden Parolen.