Frauenstimmen nach der türkischen Invasion in Nordsyrien

Die Kampagne #WomenDefendRojava hat Interviews mit Frauen aus Nordostsyrien geführt, die bei der türkischen Invasion im vergangenen Oktober vertrieben worden sind. Die Interviews wurden jetzt als Broschüre veröffentlicht.

Die Kampagne „Women Defend Rojava“ hat in einer Broschüre Interviews mit Frauen in Nord- und Ostsyriens zusammengestellt. Bei den Interviewpartnerinnen handelt es sich um Frauen, die nach der türkischen Invasion im Oktober 2019 in verschiedene Gebiete vertrieben wurden und mittlerweile in Flüchtlingscamps leben. Darunter sind Frauen, die ihr Leben bedroht sehen, weil sie als Ezidinnen, Assyrerinnen, Armenierinnen oder Tschetscheninnen Minderheiten angehören.

„Women Defend Rojava“ teilt zu ihrer 19-seitigen Broschüre mit:

„Der Besatzungskrieg der Türkei ist, wie wir sehen, weiterhin noch nicht zu Ende. Der Krieg wird nach wie vor in den besetzten Gebieten ausgetragen, wobei die Wahl zwischen Widerstand und Assimilation sowie Unterwerfung besteht. Darüber hinaus hat der türkische Expansionseifer nicht aufgehört, und die Angriffe auf andere Gebiete Nord- und Ostsyriens gehen fortan weiter. Angriffe auf die Wasserinfrastruktur inmitten der Covid-19-Pandemie, das Legen von Bränden, um die lokale Wirtschaft zu schwächen, oder das Töten von Zivilisten an der Grenze, Entführungen, Misshandlungen, Vergewaltigungen und dem demographischen Wandel in den besetzten Gebieten finden täglich statt. Auf der anderen Seite sehen wir auch, wie der Krieg weitergeht. Hunderttausende Vertriebene können aufgrund des Einmarsches des türkischen Staates und seiner Söldnerbanden nicht in ihre Heimat zurückkehren.

In dieser Broschüre haben wir verschiedene Interviews mit Frauen zusammen getragen, die nach der Invasion im Oktober aus den besetzten Gebieten vertrieben wurden, sowie mit Frauen aus religiösen Minderheiten, die entweder ihre Heimat verlassen mussten oder mit der ständigen Bedrohung leben, dies tun zu müssen. Frauen waren die direkten Ziele von Erdogans Angriff, aber gleichzeitig sind sie die Hauptstütze des Widerstands. Das Leben und die Stimmen der Frauen ist die größte Niederlage des türkischen Staates. Ihr Leben ist an sich schon ein Akt des Widerstands.“

Die Broschüre kann hier heruntergeladen werden.