Auch zwei Tage nach dem Mord an seiner Ehefrau Rojbîn Baran in Amed (Diyarbakır) kann sich Şehmus İ. an seinem Wohnort im Bezirk Yenişehir frei bewegen, als ob nichts vorgefallen sei.

Şehmus İ. (24) hatte gestern auf Nachfrage von Journalistinnen der Frauennachrichtenagentur JINNEWS vor laufender Kamera zugegeben, am Vorabend gegen 23.00 Uhr seine zwanzigjährige Ehefrau Rojbîn Baran im Schlaf mit einer Pumpgun erschossen zu haben.

Nach Angaben von Nachbarn ist Şehmus İ. erst kürzlich aus dem Gefängnis entlassen worden, wo er wegen Drogenhandels gesessen habe. Rojbîn Baran sei nach seiner Verhaftung in ihr Elternhaus zurückgekehrt und habe sich vor einer Woche von ihrem Mann überzeugen lassen, zu ihm zurückzukommen. Nur wenige Stunden vor dem Mord sei das Ehepaar auf dem Friedhof gewesen, um das Grab ihres zuvor verstorbenen Kindes zu besuchen. Auf dem Rückweg hätten sie einen normalen Eindruck gemacht, erzählen die Nachbarn. Anschließend habe Şehmus İ. alle weiteren Familienmitglieder weggeschickt und Rojbîn geplant ermordet.

Şehmus İ., der sich seit dem Mord weiter problemlos im Stadtteil bewegt, soll erklärt haben, dass es noch eine Person gebe, die er töten müsse: „Bevor ich diese Arbeit erledigt habe, werde ich mich nicht der Polizei stellen.“

MA

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