Frauen schließen sich der Guerilla an

Zum Jahrestag des Beginns des bewaffneten Kampfes der PKK in Kurdistan haben zwanzig junge Frauen ihren Beitritt zur Guerilla bekannt gegeben. Die ihnen von Abdullah Öcalan übertragene Aufgabe sei die Frauenrevolution, erklärten die neuen Kämpferinnen.

Zwanzig Frauen haben ihren Beitritt zur kurdischen Guerilla bekannt gegeben. Die jungen Frauen kommen aus den vier verschiedenen Landesteilen Kurdistans und erklärten im Guerillagebiet: „Die Hegemonialmächte greifen das kurdische Volk seit der Vergangenheit bis heute ununterbrochen an. Rêber Apo [Abdullah Öcalan] kämpft seit fünfzig Jahren pausenlos für die Identität, das Land und die Sprache des kurdischen Volkes. Die herrschenden Mächte haben ihn mit einem internationalen Komplott als Geisel gefangen genommen, um den Kampf des kurdischen Volkes zunichte zu machen und zu verhindern, dass sich seine Gedanken und seine Philosophie im Nahen Osten verbreiten. Der türkische Staat hat geglaubt, die PKK mit der Gefangennahme von Rêber Apo zu eliminieren und das kurdische Volk zu vernichten. Der seit 24 Jahren andauernde Widerstand von Rêber Apo auf der Insel Imrali hat diese Illusion des Feindes zerstört. Seine Philosophie hat sich nicht nur im Nahen Osten ausgebreitet, sondern auf der ganzen Welt. Das zeigt, dass sie niemals vernichtet werden kann.“

Die neuen Guerillakämpferinnen weisen in ihrer Erklärung darauf hin, dass Abdullah Öcalan in türkischer Haft isoliert wird und es seit über zwei Jahren keine Informationen über ihn gibt. Auch sein Anwaltsteam und seine Angehörigen können nicht mit ihm sprechen. Diese Rechtswidrigkeit werde international von angeblich demokratischen Institutionen in Kollaboration mit dem türkischen Staat gedeckt, so die jungen Frauen:

„Die von Frauen angeführte Revolution von Rojava basiert auf den Gedanken und der Philosophie von Rêber Apo. Als junge Frauen sind wir von seinen Ideen zur Frauenbefreiung beeindruckt. Heute lassen sich Frauen weltweit von seinen Gedanken und der Rojava-Revolution inspirieren. Die sich auf der ganzen Welt ausbreitende ,Jin Jiyan Azadî'-Revolution zieht Tausende Frauen an. Aus diesem Grund greifen die Besatzerstaaten heute die Stimme, Identität und Existenz freier Frauen an. Damit wollen sie sich an Rêber Apo rächen. Aber wir werden dem Feind den größten Schlag versetzen, indem wir das bestehende System zurückweisen. Als junge Frauen stehen wir hinter der ,Jin Jiyan Azadî'-Revolution. Sie ist das Erbe von Tausenden Frauen, die auf diesem Weg ihr Leben geopfert haben. Sie ist die Aufgabe, die Rêber Apo uns gegeben hat. Mit unserer Entscheidung geben wir unser Wort, diese Aufgabe zu erfüllen.“

Die Jugend akzeptiere ein Leben ohne Abdullah Öcalan nicht, betonen die Kämpferinnen: „Für uns ist es nicht akzeptabel, in einem besetzten Land zu leben. Daher haben wir uns als junge Frauen zu einem großen Schritt entschlossen. Wir sind für ein freies und würdevolles Leben in die Berge gegangen. Solange unser Land besetzt und Rêber Apo physisch nicht frei ist, haben junge Frauen und Männer keine andere Wahl, als den Weg zur Freiheit einzuschlagen.“

Die neuen Guerillakämpferinnen rufen alle jungen Menschen aus Kurdistan auf, ebenfalls in die Berge zu kommen: „Es ist die Zeit der Rache.“ Im Anschluss an die Erklärung wurde der Beginn des bewaffneten Kampfes der PKK am 15. August 1984 mit Liedern und Tänzen gefeiert.