Frauen in Istanbul: Niemals auf Freiheit verzichten!
Im Istanbuler Stadtteil Beşiktaş hat eine 8.-März-Feier auf offener Straße stattgefunden. „Wir werden niemals auf unsere Freiheit verzichten“, lautete die zentrale Botschaft.
Im Istanbuler Stadtteil Beşiktaş hat eine 8.-März-Feier auf offener Straße stattgefunden. „Wir werden niemals auf unsere Freiheit verzichten“, lautete die zentrale Botschaft.
Überall in der Türkei und Nordkurdistan finden trotz der frauenfeindlichen Repression Veranstaltungen zum internationalen Frauenkampftag statt. Im Istanbuler Stadtteil Beşiktaş hatten TJA (Bewegung Freier Frauen), HDP (Demokratische Partei der Völker) und HDK (Demokratiekongress der Völker) zu einem Straßenfest eingeladen. Mädchen und Frauen im Alter zwischen sieben und siebzig Jahren tanzten ausgelassen auf der Straße, stießen dabei Freudentriller aus und riefen „Jin Jiyan Azadî“ und „Wir schweigen nicht, wir fürchten uns nicht, wir gehorchen nicht!“.
Auf der Feier wurde ein Brief der ehemaligen Abgeordneten Sebahat Tuncel verlesen, die seit Jahren in der Haftanstalt Kandira als politische Gefangene festgehalten wird. „Wir kämpfen für eine freie, gleiche und friedliche Zukunft. Wir kämpfen drinnen, ihr kämpft draußen. Gemeinsam werden wir unsere Zukunft erstreiten“, hieß es in der Botschaft, die im Namen der politischen Gefangenen in der Frauenabteilung von Kandira verfasst war. Die Istanbuler Frauen reagierten mit dem Ruf: „Tausend Grüße an die kämpfenden Frauen in den Gefängnissen!“
Die HDP-Abgeordnete Züleyha Gülüm verwies in einer Rede auf die frauenfeindliche Politik der „AKP-Palastregierung“ und sagte: „Diese Regierung will uns alle erkämpften Errungenschaften wieder nehmen. Wir beharren jedoch auf unserer Freiheit und sind entschlossen, den Kapitalismus und das Patriarchat zu zerschlagen.“