Femizid mit staatlicher Waffe

Leyla Öztürk ist in Tarsus von dem in Xarpêt als Dorfschützer tätigen Sebahattin Öztürk erschossen worden.

Tagtäglich werden neue Femizide aus der Türkei und Nordkurdistan gemeldet. Die in Tarsus lebende Leyla Öztürk wurde am Donnerstagmorgen von ihrem Verwandten Sebahattin Öztürk ermordet. Sebahattin Öztürk ist Dorfschützer in Xarpêt (türk. Elaziğ) und wurde zur Aufstandsbekämpfung vom türkischen Staat mit Schusswaffen ausgestattet. Öztürk versuchte, sich durch Selbsttötung seiner Verantwortung zu entziehen, überlebte jedoch verletzt. Er befindet sich im staatlichen Krankenhaus in Tarsus.

In der Türkei und Nordkurdistan sind laut Medienberichten allein innerhalb der vergangenen Woche mindestens 13 Frauen von Männern ermordet worden. Die steigende Zahl der Femizide wird mit den zunehmend frauenfeindlichen Diskursen der türkischen Regierung in Verbindung gebracht. Die Regierung propagiert beispielsweise offen den Rückzug der Türkei aus der Istanbul-Konvention gegen Gewalt an Frauen.