Femizid in Izmir

In Buca bei Izmir ist Yazgül S. von ihrem Ehemann Bülent S. erstochen worden.

Aus der Türkei und Nordkurdistan werden immer neue patriarchale Gewalttaten gemeldet. In der Kreisstadt Buca bei Izmir erstach Bülent S. die mit ihm verheiratete Yazgül S. Um den Mord zu verbergen, versteckte er den Leichnam der Ehefrau. Die Kinder benachrichtigten die Polizei und gaben eine Vermisstenanzeige auf. Bei ihren Ermittlungen fand die Polizei die Leiche im Haus und nahm den flüchtigen Bülent S. fest. Bülent S. ist geständig. Ein geistig behindertes Kind von Yazgül S. floh angesichts der Mordtat aus dem Haus und wird vermisst.

Der patriarchale Mord ist Teil einer Welle von Femiziden und anderen Formen von Männergewalt. Gerade erst wurde der Fall der systematischen Vergewaltigung eines 15-jährigen Mädchens durch 27 Männer, vor allem Militärs und Dorfschützer, aus der nordkurdischen Provinz Êlih (türk. Batman) bekannt. Die eskalierende patriarchale Gewalt wird als Folge der frauenfeindlichen Diskurse des Regimes gesehen. In Nordkurdistan kommt allerdings noch hinzu, dass sexualisierte Gewalt von Militär und Staat als Mittel der Kriegsführung eingesetzt wird, um die Gesellschaft von innen heraus zu brechen.