Ezidin in Midyad ermordet

Die Şengal-Überlebende Baran Hasan Rasho ist in der Türkei von einem Mann ermordet worden. Die Familie will sie in Şengal beerdigen. Das Frauenrechtszentrum der Anwaltskammer Mardin fordert die Höchststrafe für den Täter.

Am vergangenen Samstag ist die Ezidin Baran Hasan Rasho in Midyad von einem Mann ermordet worden. Bei dem Täter handelt es sich um den 25-jährigen Serkan Ö.. Baran Hasan Rasho war als Überlebende des IS-Genozids in Şengal 2014 mit ihrer Familie zunächst nach Amed (tr. Diyarbakir) geflüchtet. Dort lebte die Familie in einer Flüchtlingsunterkunft und wurde nach einer Weile in ein Flüchtlingslager in Midyad in der Provinz Mêrdîn (Mardin) geschickt. Als auch dieses Lager geschlossen wurde, musste die Familie weiter nach Europa flüchten. Baran Rasho blieb in Midyad und lebte nach der Trennung von ihrem Mann mit ihrem Kind zusammen. Am 7. August wurde sie von Serkan Ö. erschossen. Der Täter wurde auf der Flucht gefasst und verhaftetet. Laut dem Autopsiebericht wurde Baran Rasho von vier Kugeln getroffen.

Wie die Nachrichtenagentur MA berichtet, will die Familie den Leichnam von Baran Rasho in Şengal beerdigen. Die Überführung von der Türkei in den Irak soll in den kommenden Tagen stattfinden. Auch das Kind soll in die Obhut der Familie gegeben werden.

Nach Angaben von Rechtsanwältin Dilan Koç ist das Frauenrechtszentrum der Anwaltskammer Mardin mit dem Femizid befasst und will sich für eine Höchststrafe gegen den Mörder von Baran Hasan Rasho einsetzen.