Dresden: Gedenken an Ermordete der Hexenverfolgung

Zu Walpurgis haben in Dresden 25 Töchter von Hexen den Ermordeten der Hexenverfolgung gedacht. Mit der Hexenverfolgung wurde ein Grundstein dafür gelegt, dass Unmengen von Wissen, das zum Großteil Frauen über Gesundheit und Heilung hatten, zerstört wurde.

„Wir sind die Töchter der Hexen, die ihr nicht verbrennen konntet!” – Unter diesem Motto gedachten 25 Aktivistinnen von Women Defend Rojava in Dresden anlässlich der Walpurgisnacht den Ermordeten der Hexenverfolgung: „Mit Frauen und Queers in vielen Städten Deutschlands und der Schweiz stehen wir gemeinsam gegen alle Feminizide heute und in Gedenken an alle, die ihnen zum Opfer gefallen sind.” 

In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai kamen sogenannte Hexen zusammen, um die Fruchtbarkeit und die Ankunft des Frühlings zu feiern. Sie trafen sich an hochgelegenen Orten auf Hügeln oder Bergen und entzündeten Feuer.  
 

Die sogenannte Hexenvernichtung, insbesondere im Zuge der Christianisierung (Inquisition), betraf weltweit Millionen von Menschen. Betroffen waren vor allem Frauen, die schätzungsweise drei Viertel aller Verfolgten ausmachten. Durch die Vernichtung von Menschenleben - etwa 50.000 bis 60.000 Menschen wurden hingerichtet - sowie die Verfolgung weiser und zurückgezogener Menschen, wurde auch altes Wissen, vor allem im Bereich der Naturkunde, vernichtet und der Gemeinschaft entrissen. Die unbeschreibliche Brutalität und der Auslöschungs-Feldzug diente der Errichtung und Sicherung (männlicher) Herrschaft (Patriarchat).

Seit Jahren wird diese Nacht von feministischen Menschen genutzt, um den unzählbaren Opfern und Verlusten zu gedenken sowie um auf die nach wie vor anhaltende geschlechtsspezifische Ungerechtigkeit und Unterdrückung aufmerksam zu machen und sich gemeinsam zur Wehr zu setzen.