Seit dem 16. Juni versucht die türkische Armee, die Heftanîn zu erobern. Die südkurdische Region in den Medya-Verteidigungsgebieten wird von der Guerilla verteidigt, welche gegen die zehntausenden Soldaten und ihre Luftunterstützung mit neuen, professionalisierten Taktiken vorgeht und der türkischen Armee immer wieder schwere Verluste zufügt. Die Frauenguerilla spielt im Krieg um Heftanîn eine entscheidende Rolle. Eine der Widerstandskämpferinnen von Heftanîn ist Çiyajin Cefaneyî. Sie stammt aus Cizîra Botan (türk. Cizre) in Nordkurdistan. Çiyajin Cefaneyî war im Jahr 2014 nach Kobanê gegangen, um dort den Widerstand gegen den IS zu unterstützen. Nach dem Ende des Krieges dort merkte sie, dass sie nicht in der Stadt leben kann, und fand den Weg in die kurdischen Berge.
„Der Feind greift vor allem die Frauengebiete an“
Die YJA-Star-Kämpferin erklärt im ANF-Gespräch: „Es ist etwas anderes als Frau an der Cenga-Heftanîn-Offensive teilzunehmen. Auch allgemein aus der Perspektive von Guerillakämpfer*innen ist es etwas Besonderes. Das betrifft die Dimension des Widerstands und die Entschlossenheit. Wir haben hier schwere Tage, schwere Zeiten erlebt und tun dies immer noch. Wenn sich Frauen selbst kennengelernt haben, dann ist es etwas ganz anderes zu kämpfen. Die Organisation hat uns Frauen uns selbst erkennen lassen, sie hat uns beigebracht zu kämpfen und uns wie Kinder aufgezogen. Die Frauen kennen nun ihren Willen und können ihn in Worte fassen. Sie kämpfen mit großer Entschlossenheit und siegen. Dass Frauen mit ihrer Identität und ihrem Willen auf den eigenen Beinen stehen und kämpfen, bedeutet viel. Sowohl für Frauen im Allgemeinen als auch für uns im Besonderen.
Es wurde viel für die Guerilla, die Völker, die Frauen und die Jugend von Frauen erkämpft. So waren es Frauen, welche die erste Aktion von taktischer Bedeutung in der Cenga-Heftanîn-Offensive durchführten. Es waren Kämpferinnen der YJA-Star. Die Frauen waren die ersten, die einen Cobra-Kampfhubschrauber trafen. Am DSchK-Flugabwehrgeschütz stand eine Frau, und sie kämpfte bis zum Ende. Die Cobras versuchten alles, um sie zu treffen, aber sie haben es nicht geschafft. In den Stellungen und auf den Gipfeln finden sehr große Aktionen der YJA-Star statt. In den schwersten Kampfgebieten waren immer auch Frauen. Die Cenga-Heftanîn-Offensive ist von den Frauen geprägt. Der Feind greift daher vor allem die Gebiete an, in denen sich Frauen befinden.
Jede Frau hat die Kraft, den Prozess zu verändern. Das darf nicht vergessen werden. Der Frauenkampf ist wichtig und wirksam. Das gilt nicht nur für Guerillakämpferinnen, auch für die Frauen daheim, die Arbeiterinnen, die Beamtinnen, die Frauen, die jeden Tag auf die Straße gehen, und die Mütter. Sie haben die Macht, alles zu verändern. Die Frauen glauben an ihre Stärke. Als YJA-Star-Kämpferinnen haben wir die Erneuerung der Guerilla in der Cenga-Heftanîn-Offensive angeführt und werden das auch weiterhin tun.“