Botschaft von Figen Yüksekdağ zum 8. März

„Frauen, die sich patriarchaler und staatlicher Gewalt, Kriegen und Diskriminierung widersetzen, werden gewinnen“, schreibt die inhaftierte HDP-Politikerin Figen Yüksekdağ in ihrer Botschaft zum internationalen Frauenkampftag.

Die in der Türkei inhaftierte Politikerin Figen Yüksekdağ wünscht in einer Botschaft zum 8. März allen Frauen alles Gute zu ihrem Kampftag. In dem über Yüksekdağs Twitter-Account verbreiteten Statement äußert die frühere Ko-Vorsitzende der Demokratischen Partei der Völker (HDP): „Frauen, die sich patriarchaler und staatlicher Gewalt, Kriegen und Diskriminierung widersetzen, werden gewinnen. Wir senden unsere innigen und leidenschaftlichen Grüße und unsere Liebe an die Frauen, die auf den Straßen sind und sich [am 8. März] auf den Plätzen treffen werden. Unser Wille und unser Wagemut platzen aus unseren Häusern, aus den Gefängnissen. Mein Wunsch für den 8. März: Mögen sich alle Hoffnungen, Widerstände, Rebellionen, Bemühungen und Freuden der Frauen dieser Welt vereinen! Für ein schöneres, faireres und freies Leben für alle Frauen und die Menschheit, frei von Gewalt und Ausbeutung.“

Figen Yüksekdağ ist Mitgründerin der Sozialistischen Partei der Unterdrückten (Ezilenlerin Sosyalist Partisi, ESP) und war bis September 2014 deren Vorsitzende. Nach der Niederlegung ihres Amtes trat sie zur HDP über. Noch im gleichen Jahr schloss sich die ESP der als Dachpartei mehrerer Kleinparteien fungierenden HDP an. Auf dem zweiten HDP-Kongress wurde Figen Yüksekdağ am 22. Juni 2014 zur Ko-Vorsitzenden gewählt.

Zeitgleich mit Selahattin Demirtaş und zahlreichen weiteren HDP-Abgeordneten wurde sie am 4. November 2016 auf Betreiben des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan verhaftet. Seitdem befindet sie sich im Hochsicherheitsgefängnis von Kandıra unter Terrorvorwürfen in Untersuchungshaft. Sie ist eine von insgesamt 108 Angeklagten, denen im sogenannten Kobanê-Verfahren wegen Vorwürfen wie „Zerstörung der Einheit des Staates und der Gesamtheit des Landes“, 37-fachem Mord und Dutzenden Mordversuchen im Zusammenhang mit den Kobanê-Protesten im Oktober 2014 mehrmals lebenslängliche Haft droht.