Ayla Akat Ata: Unser Kampf geht weiter

Die ehemalige HDP-Abgeordnete und TJA-Sprecherin Ayla Akat Ata hat nach ihre Freilassung aus dem Gefängnis bei einem Besuch in Êlih die Fortsetzung ihres politischen Kampfes angekündigt. Vordringliches Ziel sei eine Lösung der kurdischen Frage.

Aus dem Gefängnis entlassen

Die ehemalige HDP-Abgeordnete Ayla Akat Ata hat bei einem Besuch in Êlih (tr. Batman) die Fortsetzung ihres politischen Kampfes angekündigt. Ata ist eine von fünf kurdischen Politikerinnen, die nach mehrjähriger Untersuchungshaft Mitte Mai im Kobanê-Prozess in Ankara verurteilt und freigelassen wurden. Die studierte Juristin wurde 2007 als erste Frau in Êlih ins Parlament der Türkei gewählt und war bis 2015 Abgeordnete. Danach war sie Sprecherin der Bewegung freier Frauen (TJA) und wurde mehrfach verhaftet, zuletzt 2020 im Kobanê-Verfahren.

Sebahat Tuncel, Gültan Kışanak und Ayla Akat Ata nach ihrer Freilassung in Amed

In Êlih wurde Ayla Akat Ata mit Applaus und Freudentrillern von langjährigen Mitstreiter:innen begrüßt. Bei ihrem Besuch in der DBP-Zentrale fiel immer wieder die Parole „Jin Jiyan Azadî“. Ayla Akat Ata sagte, das Gefängnis sei für sie nur eine Station im gemeinsamen Kampf gewesen: „Wir haben auch in der Haft versucht, Teil dieses Kampfes zu bleiben. Jetzt sind wir wieder draußen und setzen den Kampf als Teil der Frauenbewegung und Mitglieder der TJA fort.“

Ihr vordringliches Ziel sei weiterhin eine demokratische Lösung der kurdischen Frage, sagte Ata. Die Politikerin war 2013 eine der ersten Abgeordneten, die sich im Zuge der damaligen Verhandlungen zwischen dem türkischen Staat und der PKK mit Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali berieten. „Wir werden uns weiter für eine demokratische Lösung der kurdischen Frage einsetzen. Unser Volk fordert seit vielen Jahren, dass die Tore von Imrali geöffnet werden. Es müssen neue Verhandlungen beginnen, in die Abdullah Öcalan einbezogen werden muss. Dieses Thema betrifft nicht nur das kurdische Volk, alle Parteien müssen sich damit beschäftigen. Die Idee einer demokratischen Lösung muss in der Gesellschaft verankert werden.“