„Aufklärung der Pariser Morde würde Licht ins Dunkel bringen“

Es sei kein Zufall, dass die Pariser Morde zu Beginn des Friedensprozesses zwischen der PKK und dem türkischen Staat stattfanden, sagt die HDP-Sprecherin Ebru Günay. Die Aufklärung des Verbrechens würde viel Licht ins Dunkel bringen.

Es ist kein Zufall, dass die Pariser Morde zu Beginn des Friedensprozesses zwischen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und dem türkischen Staat stattfanden. Eine Aufklärung des Verbrechens würde viel Licht ins Dunkel bringen, sagte die HDP-Sprecherin Ebru Günay am Montag bei einer Gedenkveranstaltung in Mêrdîn (tr. Mardin). Die Zusammenkunft wurde von der Bewegung Freier Frauen (TJA) in Erinnerung an Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez, die am 9. Januar 2013 von einem MIT-Attentäter in Paris ermordet wurden, und an Sêvê Demir, Pakize Nayır und Fatma Uyar gestaltet, die im Zuge der Ausgangssperren am 4. Januar 2016 in Silopiya von türkischen Spezialeinheiten exekutiert wurden.

Die Gedenkveranstaltung in den Räumlichkeiten des HDP-Provinzverbands begann mit einer Schweigeminute für die ermordeten kurdischen Frauen. Günay, die zugleich Abgeordnete im türkischen Parlament ist, sprach über den Kampf der Frauen und kritisierte Frankreich dafür, eine Aufklärung des Verbrechens an Sakine Cansız und ihren Weggefährtinnen verhindert zu haben. Die Politikerin unterstrich, dass mit diesem Dreifachmord die Imrali-Gespräche zwischen Abdullah Öcalan und der türkischen Regierung torpediert werden sollten. „Wir alle wissen, dass das Massaker von Paris vom MIT geplant und ausgeführt wurde“, sagte Günay. „Doch der Staat setzt alles dran, damit die Morde nicht aufgeklärt werden.“

Auch die Morde von Silopiya seien als staatliche Provokation zu werten, führte die Abgeordnete weiter aus. Günay betonte, dass der Kampf um Gerechtigkeit für alle ermordeten kurdischen Frauen so lange weitergehen werde, bis alle Verbrechen aufgeklärt und die Täter vor Gericht Rechenschaft ablegen. „Es ist der Widerstand dieser Frauen, der unseren Weg ebnet. Wir sind ihnen tief verbunden“, erklärte Günay.