Aktivistin aus Sine nach Festnahme verschwunden

Die Aktivistin Kajal Nasri wurde vor einer Woche in ihrem Dorf Tangisar bei Sine vom iranischen Geheimdienst festgenommen. Seitdem fehlt von ihr jede Spur.

Die Aktivistin Kajal Nasri wurde am 12. Dezember im Dorf Tangisar südwestlich von Sine (Sanandaj) von Beamten des iranischen Geheimdienstministeriums festgenommen. Seitdem fehlt von ihr jede Spur. Es wird befürchtet, dass der 26-Jährigen Folter und andere Misshandlungen drohen.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Hana wurde Kajal Nasri vergangenen Sonntag ohne Gerichtsbeschluss bei einer überfallartigen Razzia im Haus ihres Vaters festgenommen und an einen unbekannten Ort gebracht. Unbestätigten Informationen zufolge soll sie in Sine in der Geheimdienstzentrale des Regimes über mehrere Tage verhört worden sein.

Dort sei offenbar auch ein Haftbeschluss gegen die Kurdin erwirkt worden, eine Auskunft über den derzeitigen Aufenthaltsort wird jedoch weiterhin verweigert. Weder die Angehörigen der Aktivistin erhielten bislang Informationen noch ihr Rechtsbeistand.

Verschwindenlassen gängige Praxis in Iran

Verschwindenlassen, Folter und andere Misshandlungen sind im Iran weit verbreitet und werden systematisch angewendet, ohne geahndet zu werden. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International weist in ihrem globalen Jahresbericht für 2020 darauf hin, dass vor allem oppositionelle Frauen sowie Angehörige ethnischer und religiöser Minderheiten der Diskriminierung und Gewalt durch die Behörden des iranischen Regimes ausgesetzt sind.