Aktionsplan für Frauen auf Dörfern in der Umgebung von Tabqa

Die Frauenselbstverwaltung von Tabqa hat einen Aktionsplan zur intensiveren und aktiveren Teilnahme von Frauen in der nordsyrischen Region gestartet. Mit Veranstaltungen, Seminaren, Bildungsprogrammen und Hausbesuchen sollen Frauen gestärkt werden.

Die Meldungen aus Rojava und Nordsyrien sind meist Meldungen von Krieg, türkischer Annexion und humanitären Problemen. Währenddessen geht jedoch die Frauenrevolution von Rojava weiter und erreicht immer neue Kreise. Die Frauenselbstverwaltung der ländlich geprägten Region Tabqa hat nun einen Aktionsplan vorgestellt, um Frauen auf politischer, gesellschaftlicher und ökonomischer Ebene zu stärken. Zahra Hamada, Vertreterin der Frauenselbstverwaltung von Tabqa und Mitglied des Zentrums zum Schutz und zur Untersuchung von Frauenrechten, stellte gegenüber der nordsyrischen Nachrichtenagentur ANHA den Aktionsplan vor.

Die Kampagne richtet sich an die Frauen in den Dörfern“

Hamada berichtet, dass in den Städten schon große Erfolge bei der Beteiligung von Frauen an der Selbstverwaltung, der Verteidigung, den Sicherheitskräften und den gesellschaftlichen Organisationen erzielt worden seien und die Rechte der Frauen garantiert werden. Die Kampagne richte sich daher an die Frauen in den Dörfern, sagt Hamada und fährt fort: „Die Arbeit mit den Frauen in den Dörfern der Region müssen ausgeweitet werden. Denn sie stehen größeren Problemen gegenüber. Deswegen wird ihre Stimme in manchen Regionen nicht wahrgenommen. Wir bemühen uns darum, sie in die Arbeit mit einzubeziehen. Wir haben damit begonnen, die Frauen in den Dörfern zu stärken und in allen Bereichen zu beteiligen.“ Die Kampagne wurde gemeinsam mit den Dorfkommunen vorbereitet. Dabei ging es laut Hamadi auch darum, ein den sozialen Normen entsprechendes Vorgehen zu entwickeln.

Bildungsprogramme laufen bereits

Hamadi berichtet von bereits laufenden Programmen, die über die Bildungskomitees der Kommunen organisiert wurden. Es finden im Moment zehntägige Seminare mit vier Stunden Bildung am Tag statt. In den Bildungsangeboten wird den Teilnehmerinnen der Frauenkampf und das dahinterstehende Denken vermittelt. Gleichzeitig finden Seminare zur Organisierung und zu Beziehungen in der Familie statt. „Jahrelang wurden Frauen in den Hintergrund gedrängt und unsichtbar gemacht. Sie waren kein Teil der Verwaltung und der Entscheidungsmechanismen. Durch die Bildungsprogramme beabsichtigen wir, die Beteiligung von Frauen an den Institutionen der Selbstverwaltung zu fördern“, so Hamadi. Ein 17-tägiges Bildungsprogramm für 15 Frauen ist bereits abgeschlossen.