Syrischer Frauenrat: Wir müssen uns gegenseitig schützen

Der Frauenrat Syriens verweist auf den Anstieg männlicher Gewalt in der Corona-Krise und erklärt: „Wir verurteilen Gewalt an Frauen. In dieser schweren Zeit müssen wir uns gegenseitig schützen und uns füreinander einsetzen.“

Auf der ganzen Welt machen Frauen auf den Anstieg männlicher Gewalt in der Zeit der Corona-Pandemie aufmerksam. Auch der Frauenrat Syriens hat heute in Qamişlo eine Erklärung zu dem Thema abgegeben. An der Verlesung der Erklärung im „Parka Xwendinê“ (Lese- oder Studienpark) nahmen zahlreiche Mitglieder des Frauenrats teil. Vorgetragen wurde die Stellungnahme von Lîna Berekat aus der Koordination der Frauenorganisation.

In der Erklärung wird auf die ansteigende Gewalt an Frauen unter den Bedingungen der häuslichen Isolation während der Pandemie hingewiesen: „Gewalt gegen Frauen hat sich auf der ganzen Welt verstärkt. Den Frauen weltweit gelingt es vielleicht, ihre Errungenschaften bis zu einem bestimmten Punkt zu schützen, aber die reaktionären Eigenschaften des Mannes wiederholen sich.“

Mit der Ausbreitung des Virus finde Gewaltanwendung insbesondere im häuslichen Bereich statt, sagte Lîna Berekat: „Nach UN-Angaben sind vor allem Frauen von Gewalt betroffen. Wir können nicht behaupten, dass es vorher keine Gewalt gegeben hat, aber in der letzten Zeit ist sie viel sichtbarer geworden. Gewalt gegen Frauen ist ein unethisches und unmenschliches Verhalten. Gewalt ist auch ein Grund für Selbstmorde von Frauen.“

Frauen schützen, Täter bestrafen

„Als Frauenrat Syriens verurteilen wir Gewalt an Frauen. In dieser schwierigen Zeit müssen wir uns gegenseitig schützen und uns füreinander einsetzen. Damit wir uns schützen können, müssen die Täter bestraft werden. Wir wünschen uns, dass sich von Gewalt betroffene Frauen an die zuständigen Einrichtungen wenden und für ihre Rechte einsetzen“, so die Erklärung des Frauenrats.