Feministische Aktionen zum Frauenkampftag in Celle

In Celle sind zum Frauenkampftag kreative feministische Aktionen durchgeführt worden. Neben einer Lärmdemonstration und anschließenden Kundgebung gab es auch einen Poetry Slam. Außerdem wurden feministisch bedruckte Postkarten an Seniorinnen verschickt.

Anlässlich des Internationalen Frauenkampftags am 8. März sind in Celle feministische Aktionen durchgeführt worden, um auf Geschlechterungerechtigkeit und Sexismus hinzuweisen. Die feministische Organisierung „Gemeinsam Kämpfen“, das Autonome Frauenhaus Celle e.V. und der kurdische Frauenverein „Hêvî e.V. – Hilfe für Frauen in Not“ veranstalteten eine Lärmdemonstration mit anschließender Kundgebung, an der rund 110 Menschen allen Alters teilnahmen. Zudem verschickten sie feministisch bedruckte Postkarten an im Heim wohnende Seniorinnen.

© Andrea Knoop

„Wir als Frauenhausmitarbeiterinnen haben die Vision, dass Frauenhäuser überflüssig sind. Wir als Frauenhausmitarbeiterinnen haben die Vision, dass unsere Arbeit überflüssig ist. In der Corona-Pandemie hat sich jedoch mal wieder sehr deutlich gezeigt, dass wir davon noch sehr weit entfernt sind“, unterstrichen Rednerinnen vom Autonomen Frauenhaus und machten auf Gewalt gegen Frauen, auf Sexismus und Benachteiligung aufmerksam. Çiçek Yildiz vom Dachverband des Ezidischen Frauenrates e.V. (SMJE) erklärte: „Wir rufen alle Frauen auf, sich an diesem 8. März, dem Frauenkampftag, gegen Faschismus, Sexismus, Nationalismus und alle Formen von Gewalt und Rückständigkeit zu stellen.“

Feministisches Poetry Slam

Die Kundgebung am Robert-Meyer-Platz in Celle wurde mit einem feministischen Poetry Slam und Musik ausgestaltet. Reden hielten neben dem Mitgliedern vom Autonomen Frauenhaus und dem SMJE unter anderem auch „Gemeinsam Kämpfen“ und „attac“ Celle. Zudem wurden Unterschriften für die „100-Gründe“-Kampagne der kurdischen Frauenbewegung in Europa (TJK-E) gesammelt, die an diesem Tag endete. Die Petition zielt darauf ab, dass Feminizid – die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts – als internationales Verbrechen gegen die Menschheit anerkannt wird, und benennt 100 Gründe in Form von 100 ermordeten Frauen, um den türkischen Staatschef Erdoğan für seine feminizidale Politik zu verurteilen.

© Andrea Knoop

Frauenkampftag 8. März

Die Idee für einen internationalen Tag, an dem Frauen ihre Forderung nach Gleichberechtigung besonders stark machen, ist im späten 19. bis frühen 20. Jahrhunderts aus der Arbeiter*innenbewegung heraus entstanden. Zu Beginn war eine zentrale Forderung neben besseren Arbeitsbedingungen und gleichberechtigter Entlohnung das Frauenwahlrecht.