Aktion gegen Gewalt an Frauen an der Universität in Hannover

Jugend- und Studierendenorganisationen haben an der Universität in Hannover gegen Gewalt an Frauen protestiert.

Die Studierendenorganisationen JXK und YXK haben am Donnerstag gemeinsam mit den Jugendorganisationen Teko-Jin und TCS an der Universität Hannover eine Aktion gegen Gewalt an Frauen durchgeführt. Trotz des Aufschreis nach dem Mord an Pinar Gültekin finden täglich Femizide innerhalb Kurdistans und der Türkei statt. Allein im vergangenen Juli haben mindestens 36 Frauenmorde stattgefunden, dies berichtete die Plattform „Kadın Cinayetlerini Durduracağız” (KCDP, deut. Wir werden Frauenmorde stoppen). Bei den Tätern handelt es sich in den meisten Fällen um Männer aus dem engsten Umfeld der getöteten Frauen wie beispielsweise Ehemänner, Freunde, Exfreunde und männliche Verwandte.

Die Aktivist*innen haben mit Transparent und Flyer auf dem Uni-Campus viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen und Diskussionen mit den Studierenden geführt. Außerdem wurden Plakate mit den Bildern ermordeter Frauen aufgehängt.

In dem Flugblatt, das auf dem Campus verteilt wurde, erklärten die Aktivist*innen: „Die Gewalt ist das Ergebnis von patriarchalischen Machtverhältnissen und ein strukturelles Problem. Es gibt viele Erscheinungsformen der Gewaltherrschaft der Männer über Frauen: kulturell, wirtschaftlich oder sozial bedingt. Die patriarchalische Gewalt, die heute für eine Woge gesellschaftlicher Empörung sorgt, hängt mit der Herrschaftslogik des staatlichen Gewaltmonopols zusammen: der Staat ist männlichen Geschlechts. Je mehr sich Frauen ihrer Rechte bewusst werden, Methoden zur Bekämpfung bürokratischer Hürden entwickeln und Netzwerke der Solidarität schaffen, werden sie von Männern und staatlichen Institutionen skandalisiert und als Bedrohung angesehen. Der mangelnde Respekt der Befreiung und dem Selbstbestimmungsrecht der Frau gegenüber erhöht die Gewalt.“