In der Türkei sind acht Frauen als vermeintliche Terroristinnen verhaftet worden. Auf Anordnung der Generalstaatsanwaltschaft Ankara waren seit Dienstag 21 Frauen in verschiedenen Städten festgenommen worden. Auf der Fahndungsliste standen insgesamt 50 Frauen. Das Ermittlungsverfahren richtet sich gegen die Bewegung Freier Frauen (TJA), den Aktivistinnen wird Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation vorgeworfen. Um die Festnahmen zu vollziehen, hatte die Polizei 57 Wohnungen in 14 Provinzen gestürmt.
Nach mehrtägigem Polizeigewahrsam wurden die Festgenommenen in das Justizgebäude in Ankara gebracht, wo sie von zwölf Staatsanwälten verhört wurden. Die Anhörungen dauerten elf Stunden, danach wurden die Frauen dem Gericht vorgeführt. Figen Aras, Figen Ekti, Mekiye Ormancı, Didar Çeşme, Bedia Akkaya, Hatice Güngör, Hülya Kınağu und Gülistan Dehşet wurden verhaftet, gegen Yeliz Ayyıldız Kıyak, Hülya Taşar, Zekiye Güler, Sultan Esen, Meral Şimşek, Zeynep Boğa, D.A., Merve Tekin Demirel, Hazal Aras, Aysel Ceylan, Beritan Canyaş, Tamcihan Çelebi und Hatice Ay wurde Hausarrest angeordnet.
Die Frauen waren nach ihrer Festnahme von der Polizei misshandelt worden. Die Aktivistin Figen Ekti wurde in der vergangenen Nacht ins Krankenhaus eingeliefert. Die kurdische Frauenbewegung in der Türkei befindet sich seit langer Zeit im Fokus der Repression, es kommt immer wieder zu Massenfestnahmen und Verhaftungen. Figen Aras, eine langjährige Aktivistin und Mitarbeiterin der Frauenakademie in Amed (tr. Diyarbakir), war erst im September 2021 nach fünfmonatiger Untersuchungshaft freigelassen worden.