Şehba: Konferenz der Jineolojî-Forschungszentren

Im selbstverwalteten Kanton Şehba in Nordsyrien hat eine Regionalkonferenz der Jineolojî-Forschungszentren stattgefunden. Auf der Konferenz wurde insbesondere digitale Gewalt gegen Frauen diskutiert.

Im Camp Serdem im nordsyrischen Kanton Şehba fand die Regionalkonferenz der Jineolojî-Forschungszentren statt. An der Konferenz in dem Lager für Binnenflüchtlinge aus Efrîn nahmen etwa 200 Vertreterinnen von Jineolojî-Zentren, der Frauenbewegung Kongra-Star, der Union der jungen Frauen, der Partei der Demokratischen Einheit (PYD), der Bewegung für eine Demokratische Gesellschaft (TEV-DEM) und anderen Fraueneinrichtungen aus Aleppo, Efrîn und der Şehba-Region teil. Die Konferenz fand unter der Parole „Vom Kampf von Sakine und Evîn bis zu Jina, Zeynep und Nagihan – Jin, Jiyan Azadî“ statt.

Auf der Konferenz wurde zunächst eine Rede der in Silêmanî ermordeten Vertreterin des dortigen Zentrums für Jineolojî, Nagihan Akarsel, abgespielt. Anschließend wurden Perspektiven von Abdullah Öcalan verlesen und ein Film über das Leben der 2013 in Paris ermordeten kurdischen Revolutionärinnen Sakine Cansız, Leyla Şaylemez und Fidan Doğan gezeigt. Daraufhin begann die eigentliche Konferenz mit der Vorstellung der Forschungsergebnisse der Jineolojî-Büros in Aleppo, Efrîn und Şehba. Anschließend wurden die aufgeworfenen Fragen diskutiert und das Plenum in vier Arbeitsgruppen aufgeteilt. Die Arbeitsgruppen setzten sich mit Gewalt an Kindern, der Entwicklung von Solidarität und kommunaler Ökonomie, Gewalt an Frauen in digitalen Medien und der Vernetzung von Frauen und Frauensolidarität auseinander.

Im Anschluss an die Diskussion wurde vereinbart, landesweite Kampagnen zur Bekämpfung aller Formen von digitaler Gewalt zu starten, Bibliotheken, Studien- und kulturelle (Jugend-)Projekte zu unterstützen, Forschungsseminare und kulturelle Arbeiten zum Thema Technologie durchzuführen und diese aus einer geschlechtsspezifischen Perspektive darzustellen. Jugendliche und Frauen sollen zu den Gefahren digitaler Gewalt gegen Frauen sensibilisiert und mit technologischem Fachwissen ausgestattet werden. Zudem sollen Zentren eröffnet werden, in denen Frauen lernen, sich in der digitalen Welt zu schützen.

Die Konferenz endete mit Liedern der Gruppe Kevana Zêrîn Şehit Heva und unter Widerstandsparolen.