7000 Kerzen für 7000 Hungerstreikende

Der Verband der Frauen aus Kurdistan in Deutschland (YJK-E) hat zur bundesweiten Aktion „Entzündet 7000 Kerzen“ aufgerufen. Die Aktion richtet sich gegen das Stillschweigen in Bezug auf den Hungerstreik in den türkischen Gefängnissen.

Der Verband der Frauen aus Kurdistan in Deutschland (YJK-E) hat zur bundesweiten Aktion „Entzündet 7000 Kerzen“ aufgerufen. Die Aktion richtet sich gegen das Stillschweigen in Bezug auf den Hungerstreik in den türkischen Gefängnissen, in denen viele Aktivist*innen mittlerweile in einem sehr kritischen Gesundheitszustand sind.

Die HDP-Abgeordnete Leyla Güven löste durch die Aufnahme ihres Hungerstreiks am 7. November 2018 gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan eine länderübergreifende Widerstandsbewegung aus. Dem Massenprotest haben sich nach und nach mehr als 7000 Menschen in Nord-und Südkurdistan, Frankreich, Italien, Wales, England, Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Kanada und der Schweiz angeschlossen. Am Dienstag, den 30. April, werden deshalb überall in Deutschland Menschen um 18 Uhr zusammenkommen, um mit der Aktion unter dem Motto „Für 7000 Widerstand leistende, 7000 Kerzen“ auf den Hungerstreik aufmerksam zu machen.

Hintergrund des Hungerstreiks

Der PKK-Gründer Abdullah Öcalan befindet sich seit seiner Verschleppung im Februar 1999 in der Türkei in Haft. Der letzte Besuch seiner Anwälte fand vor fast acht Jahren statt. Seit Abbruch der Friedensverhandlungen mit der PKK durch die türkische Regierung im Jahr 2015 wird Öcalan von der Öffentlichkeit abgeschottet.

Mit dem von der Politikerin Leyla Güven initiierten Hungerstreik werden Bedingungen für Öcalan gefordert, in denen er als Vorsitzender einer legitimen Bewegung leben und arbeiten kann, um so zu einer Lösung der kurdischen Frage beizutragen.

Nach dem letzten Familienbesuch im September 2016 war sein Bruder Mehmet Öcalan erstmalig wieder am 12. Januar für ein 15-minütiges Gespräch auf Imrali. Die Hungerstreikenden erklärten anschließend, dass ihre Forderung damit nicht erfüllt sei und die Aktion so lange fortgesetzt wird, bis die Isolation Öcalans vollständig aufgehoben ist.