In der Türkei sind im September 26 Frauen von Männern ermordet worden. 19 weitere Frauen sind unter verdächtigen Umständen ums Leben gekommen. Das geht aus der Femizid-Bilanz der Plattform „Wir werden Frauenmorde stoppen“ hervor. Das Bündnis kämpft seit elf Jahren gegen Femizide und veröffentlicht seit 2010 selbst erhobene Zahlen und Fakten.
Laut der Bilanz für September war in 16 Fällen nicht feststellbar, aus welchem Anlass die Frauen ermordet wurden. Die Plattform sieht das als ein Resultat der gesellschaftlichen Realität, dass Gewalt an Frauen unsichtbar gemacht wird. In den übrigen zehn Fällen wurden die Frauen ermordet, weil sie selbst über ihr Leben entscheiden wollten, sich aus Beziehungen lösen oder gar nicht erst heiraten wollten.
Bei den Tätern handelte es sich in 14 Fällen um Ehemänner, in sechs Fällen um Beziehungspartner, in jeweils zwei Fällen um Väter und Söhne sowie in jeweils einem Fall um einen Exmann und einen Verwandten. 18 Frauen wurden in der eigenen Wohnung ermordet. Neun Frauen wurden erschossen, acht Frauen wurden erstochen, vier Frauen wurden erwürgt, zwei Frauen wurden aus der Höhe herabgestoßen, zwei Frauen wurden zu Tode geprügelt und eine Frau wurde verbrannt.