Zahlreiche Festnahmen bei Razzien in der Türkei

Die türkische Polizei hat am Mittwochmorgen diverse Wohnungen in Colemêrg, Antalya, Eskişehir und Istanbul durchsucht und Dutzende Aktivist:innen wegen verschiedener Vorwürfe festgenommen.

Hausdurchsuchungen in vier Provinzen

In mehreren Provinzen in der Türkei sind am Mittwochmorgen bei zeitgleichen Hausdurchsuchungen Dutzende Menschen aus politischen Gründen festgenommen worden.

Neun Festnahmen in Colemêrg

Bei einer Razzia in Colemêrg (tr. Hakkari) wurden Barış Özdinç, Serhat Engin, Serkan Akdağ, Ferhat Çetin, Serkan Tan, Agit Kurt, Cahit Erdal, Mazlum Kurt und Ali Sönmez festgenommen. Den Betroffenen wird die Beteiligung an Protesten gegen den versuchten Wahlputsch in Wan Anfang April vorgeworfen. Der Zugang zu einem Rechtsbeistand ist auf Anordnung der Staatsanwaltschaft für 24 Stunden untersagt.

Mindestens drei Festnahmen in Antalya

In Antalya wurden mehrere Wohnungen von der Polizei gestürmt, Mehmet Çobaner, Mehmet Deniz und Fırat Eren wurden festgenommen und in die Polizeidirektion gebracht. Der Grund für die Maßnahme ist unbekannt, es wird davon ausgegangen, dass es zu weiteren Festnahmen kommen kann.

Acht Festnahmen wegen Newroz in Eskişehir

In Eskişehir wurden Ibrahim Binici, Yusuf Çelik, Emre Demirtaş, Ibrahim Altun und vier weitere namentlich nicht bekannte Personen in ihren Wohnungen festgenommen und in die polizeiliche Antiterrorabteilung der Provinzhauptstadt gebracht. Den Betroffenen werden Parolenrufe bei einer Newroz-Feier vorgeworfen.

Sechs Personen wegen „Terrorpropaganda“ in Istanbul festgenommen

Bei Hausdurchsuchungen in Istanbul sind sechs Personen wegen des Vorwurfs „Propaganda für eine terroristische Organisation“ festgenommen worden. Zwei der Festgenommenen sind minderjährig.