YXK: „Mit Motivation in die entscheidende Phase“

In Bielefeld kamen die Aktivist*innen der YXK am Samstag zu einer außerordentliche Verbandssitzung zusammen. Anlass für die kurzfristige Sitzung des Verbands waren unter anderem die andauernden Hungerstreikaktionen gegen die Isolation Abdullah Öcalans.

Um die politischen Herausforderungen der nächsten Zeit gut vorbereitet angehen zu können, kamen gestern Aktivist*innen des Studierendenverbands YXK (Yekîtiya Xwendekarên Kurdistan, deutsch: Verband der Studierenden aus Kurdistan) zu einer außerordentlichen Verbandssitzung in Bielefeld zusammen. Der Verband legte in der Versammlung seine Schwerpunkte für die anstehende Arbeit fest. Hierzu gehören eine effektivere Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit über die andauernden Hungerstreikaktionen und die Verbreitung der Ideen Abdullah Öcalans sowie die Bekanntmachung seiner Gefängnisschriften.

„Jahrelange Kette der Informationssperre über Zustand Öcalans durchbrochen“

In der Abschlusserklärung der YXK zur Verbandssitzung heißt es:  „Wir alle können beobachten, dass uns der derzeitige und große Widerstand zu Zeugen einer historisch sehr wertvollen und entscheidenden Phase gemacht hat. Diese Phase beeinflusst zudem nicht nur uns als Kurdinnen und Kurden, sondern derzeit sogar die gesamte Weltpolitik.

Die Erfolge, die unsere hungerstreikenden und todesfastenden Genoss*innen erzielt haben, sind enorm groß und schenken uns sehr viel Moral und Motivation. Denn wir sehen eine gigantische Welle, die nicht nur durch Kurdistan schlägt, sondern Millionen Herzen auf der ganzen Welt berührt und mitreißt. Der Massenprotest trägt derzeit überall Früchte und lässt täglich tausende Menschen auf die Straßen strömen, die die Forderungen der über 7000 Hungerstreikenden und 31 Todesfastenden an die Öffentlichkeit tragen und sich als Glied einer Massenbewegung betrachten.

Der Hungerstreik hat eine neue Dimension erreicht und das beobachten wir besonders auch daran, wie dieser den türkischen Staat massiv unter Druck geraten lässt. Jegliche Versuche seitens der faschistischen AKP-Regierung, den Hungerstreik ohne erfüllte Forderungen zu beenden, diesen mit allen Mitteln aus der Öffentlichkeit fernzuhalten, die Gesellschaft zu demoralisieren, irre zu führen und durch Gewalt einzuschüchtern, haben keinen Erfolg erzielen können. Innerhalb von wenigen Monaten ermöglichte der entschlossene Widerstand und Aufstand unserer Genoss*innen in den Gefängnissen, dass Gespräche mit dem Volksrepräsentanten Abdullah Öcalan aufgenommen wurden. Damit wurde eine jahrelange Kette der Informationssperre über den Zustand von Öcalan angebrochen und ein Beginn der Erfolge gezeichnet.

Als unsere Pflicht betrachten wir derzeit besonders, dem Hungerstreik und dem Todesfasten Gehör zu verschaffen und Solidarität überall praktisch werden zu lassen. Der Kampf, den unsere Genoss*innen in den verschiedensten Teilen der Welt führen, soll uns im Alltag in jeder Situation begleiten, uns zu mehr Aktivitäten motivieren und uns Kraft geben. Besonders jetzt ist die Zeit, um die uns zustehende Vorreiterrolle der Jugend mit einem ausgeprägten Bewusstsein wahrzunehmen. Dementsprechend müssen wir die Anteilnahme an Aktionen zum Hungerstreik unserer Genoss*innen erhöhen und zu verstehen geben, dass uns ein großer Sieg bevorsteht.

Die derzeitige Phase wird die gesamte Historik des Nahen und Mittleren Ostens verändern und da werden die Druckmittel des türkischen und deutschen Staates nichts nützen:

Das kurdische Volk ist lautstark auf den Beinen und wird sich so einfach nicht wieder hinsetzen.“