WeSeeYourCrimes: Die-in vor dem Büro der Grünen in Braunschweig
In Braunschweig haben Aktivist:innen ein Die-in gegen den türkischen Angriffskrieg auf Kurdistan vor dem Büro der Grünen durchgeführt.
In Braunschweig haben Aktivist:innen ein Die-in gegen den türkischen Angriffskrieg auf Kurdistan vor dem Büro der Grünen durchgeführt.
Am Mittwochabend haben „Freund:innen der kurdischen Freiheitsbewegung Braunschweig" im Rahmen der Kampagne „Defend Kurdistan” mit einer Aktion gegen die neuesten Angriffe des türkischen Staates auf Nord- und Ostsyrien und den fortdauernden Einsatz von Chemiewaffen in Südkurdistan/Nordirak protestiert. Vor dem Büro der Partei „Bündnis 90/Die Grünen” in der Goslarsche Straße in Braunschweig führten die Aktivist:innen mit weißen Schutzanzügen, Gasmasken und gelbem Rauch eine Die-in-Performance durch.
Anlässlich des UN-Gedenktages für die Opfer chemischer Kriegsführung hatte die Kampagne „Defend Kurdistan” unter dem Hashtag #WeSeeYourCrimes zu einer Aktionswoche aufgerufen. Bereits seit Monaten führt die türkische Armee auf dem Staatsgebiet von Syrien und dem Irak militärische Angriffe gegen die basisdemokratische kurdische Bewegung durch, bei denen auch immer wieder völkerrechtswidrige chemische Waffen (u.a. Chlorgas) eingesetzt werden. Seit der Nacht des 19. Novembers werden in einer neuen militärischen Operation durch Luftangriffe gezielt Infrastruktur und zivile Einrichtungen in Nordsyrien bombardiert. So wurden unter anderem auch ein Corona-Krankenhaus, Schulen und Elektrizitätswerke angegriffen. Weiterhin wurde auch gezielt versucht, gefangene IS-Terroristen aus Gefängnissen zu befreien. Der türkische Präsident Erdogan bricht mit seinem Vernichtungskrieg unter den Augen der Weltöffentlichkeit immer wieder das Völkerrecht und nimmt zivile Opfer in Kauf.
„Die Autonomieverwaltung Nord- und Ostsyriens steht für eine feministische, ökologische und basisdemokratische Alternative zu den Kriegen im Nahen Osten und weltweit. Ihre Kämpfer:innen waren maßgeblich für den Sieg über die Terrormiliz „Islamischer Staat” verantwortlich. Die Grünen haben als Regierungspartei, die sich mit einer angeblich ‚feministischen Außenpolitik‘ schmückt, die Verantwortung, sich gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg ihres Nato-Partners zu stellen, anstatt diesen weiterhin als legitimen Verhandlungspartner zu behandeln und mit Waffen zu beliefern“, so die „Freund:innen der kurdischen Freiheitsbewegung Braunschweig".
In einem Redebeitrag, der während der Aktion verlesen wurde, heißt es:
„Während der Westen den russischen Einmarsch in der Ukraine verurteilt und neben einem Wirtschaftskrieg schwere Waffen liefert, wird der Krieg der zweitgrößten Nato-Armee gegen die selbstverwalteten Gebiete ignoriert. Während sich die Führung der Grünen mit dem Slogan ‚Jin Jiyan Azadi‘ rühmt, der durch die Proteste im Iran zu größerer Bekanntheit gelangte, bombardiert der Nato-Bündnispartner Türkei die Frauenverteidigungseinheiten Nord- und Ostsyriens und bringt Frauen im Nordirak durch Giftgase um.
Wir fordern die Weltöffentlichkeit auf, sich mit der Selbstverwaltung Nord-und Ost-Syrien und den Protesten im Iran zu solidarisieren. Wir fordern ein Ende der Waffenexporte in die Türkei und ein Ende der Zusammenarbeit mit diktatorischen Regimen!”