Weltweit gemeinsam: links und unten

Im Wendland hat eine Veranstaltungsreihe zum Aufbau autonomer Strukturen in den zapatistischen Gebieten in Mexiko und der kurdischen Befreiungsbewegung bzw. in Nord-und Ostsyrien begonnen.

Unter dem Motto „Weltweit gemeinsam: links und unten“ hat am Dienstag im Wendland eine kleine Veranstaltungsreihe begonnen. Vorgestellt und diskutiert werden die Erfahrungen mit dem Aufbau selbstbestimmter autonomer Strukturen in den zapatistischen Gebieten in Mexiko und der kurdischen Befreiungsbewegung bzw. in Nord-und Ostsyrien.

Zwei Vorschläge – eine Diskussion

Das Thema der ersten Veranstaltung war „Zapatistische Autonomie und ein konkreter Vorschlag“. Ausgangspunkt der Veranstaltungsreihe ist zum einen der demokratische Konföderalismus, wie er von Abdullah Öcalan formuliert und durch die kurdische Befreiungsbewegung täglich in der Praxis weiterentwickelt wird. Der demokratische Konföderalismus ist ein Angebot an die Welt, die globalen und regionalen Probleme auf der Basis von Frauenbefreiung und damit Geschlechterbefreiung sowie basisdemokratischen Prinzipien zu lösen. Zum anderen haben die Zapatistas im Oktober letzten Jahres auf der Basis ihrer Erfahrungen einen Vorschlag gemacht, in dem es unter anderem heißt: „Die Konstruktion eines Rates, der die Kämpfe aller Unterdrückten, Verachteten, Verschwundenen und Ermordeten, der politischen Gefangenen, der angegriffenen Frauen, der prostituierten Kinder der verschiedenen Länder und Geografien einbezieht: eine zeitgenössische Karte der Rebellionen und der Widerstände auf dem ganzen Planeten.“

So kommen aus dem Mittleren Osten und aus Mittelamerika zwei Vorschläge, die sich ähneln und sich die Hand reichen. „Wir sind aufgerufen, die basisdemokratischen Erfahrungen dieser Befreiungsbewegungen zu diskutieren und zu überprüfen, wie wir sie selber lebendig machen können, gemeinsam eine Alternative zum herrschenden kapitalistischen Patriarchat aufbauen“, heißt es in einer Mitteilung zu der Veranstaltungsreihe.

Die erste Veranstaltung wurde mit einer lebendigen Diskussion über Hoffnung, Alternativen und Erfordernisse in der heutigen Zeit, besonders im „Herzen der Bestie“, abgeschlossen.

Die Diskussion soll auf dem Rebellischen Zusammentreffen, das vom 28. Juli bis zum 4. August 2019 in der Kommune Waltershausen stattfinden wird, und auf dem „Rheinmetall Entwaffnen“-Camp vom 1. September bis zum 9. September 2019 in Unterlüß fortgesetzt und vertieft werden.

Die nächste Veranstaltung zum Thema „Rojava und der (basis)demokratische Konföderalismus“ findet am Montag, dem 8. Juli 2019 im Kulturverein Platenlaase, 29479 Jameln (Platenlaase, Wendland) um 19 Uhr statt.