Verbotenes Wort: Isolation

In der Türkei und Nordkurdistan gehen Angehörige von Gefangenen auf die Straße, um auf den Hungerstreik gegen die Isolation Abdullah Öcalans aufmerksam zu machen. In Izmir hat die Polizei ihnen die Verwendung des Wortes „Isolation“ untersagt.

In Kocaeli, Izmir und Riha (Urfa) sind Angehörige von Gefangenen auf die Straße gegangen, um auf den Hungerstreik gegen die Isolation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan aufmerksam zu machen.

Eine Kundgebung vor dem Gefängnis in Gebze in der westtürkischen Provinz Kocaeli ist erneut von der Polizei verhindert worden. Angehörige von Gefangenen versuchen seit dem 9. April jeden Tag, zur Unterstützung des Hungerstreiks vor das Gefängnis zu ziehen. Auch heute stießen sie auf eine Polizeisperre, woraufhin sie sich auf Nebenstraßen verteilten und zu einem Sitzstreik vor dem Gefängnis wieder zusammentrafen. Dort wurden sie von der Polizei angegriffen, mehrere ältere Frauen wurden gewaltsam über den Boden geschleift.

Im Bezirk Konak in Izmir fand eine Kundgebung der Demokratischen Partei der Völker (HDP) mit der Gefangenenhilfsorganisation TUHAY-DER statt, an der unter anderem die HDP-Abgeordnete Serpil Kemalbay teilnahm. Die Gruppe wurde unverzüglich von der Polizei umstellt und die Polizisten kündigten einen Angriff für den Fall an, dass das Wort „Isolation“ ausgesprochen wird.

In Pirsûs in der nordkurdischen Provinz Riha wurde gar nicht erst versucht, eine öffentliche Kundgebung abzuhalten. Die Angehörigen von Gefangenen versammelten sich stattdessen zu einer Mahnwache in der örtlichen HDP-Zentrale. Das Gebäude wurde von der Polizei umstellt.