In Bautzen findet am 15. Dezember eine Veranstaltung der Initiative Demokratischer Konföderalismus mit der Vertretung der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES) in Deutschland statt. Beginnen wird die Veranstaltung im Jugendclub Kurti um 18.30 Uhr. In der Einladung zum Vortrag und Gespräch über die Erfahrungen multiethnischen Zusammenlebens in Nord- und Ostsyrien (Rojava) heißt es:
Seit 2012 entsteht in Nord- und Ostsyrien, auch als Rojava bekannt, ein basisdemokratisches und selbstverwaltetes politisches Gebilde. Heute umfasst die Selbstverwaltung mehr als vier Millionen Menschen, bestehend aus vielen unterschiedlichen religiösen und ethnischen Gruppen, wie Araber:innen, Kurd:innen, Assyrer:innen und Turkmen:innen. Der Schutz, Erhalt und die Weiterentwicklung ihrer Besonderheiten ist erklärtes Ziel der Selbstverwaltung, von muttersprachlichem Unterricht, kulturellen Festen, eigenen Organisationen bis in zur Fähigkeit der eigenen Selbstverteidigung. Diese Vielfalt der Gesellschaft findet ihre Einheit im Gesellschaftsvertrag, der aktuell wieder im Prozess der Diskussion und Weiterentwicklung ist.
Mit diesem politischen Konzept multiethnischen Zusammenlebens und demokratischer Selbstverwaltung wurden Jahrhunderte alte Konflikte und Spaltungen überwunden. So entstand eine starke Stimme für Frieden, Demokratie und Selbstbestimmung, gegen Nationalismus und Fundamentalismus. Eine Gesellschaft auf den Prinzipien von Gleichberechtigung aller Menschen unabhängig von Ethnie, Religion oder Geschlecht und einer ökologischen Lebensweise nahm Gestalt an.
Was sind die Erfahrungen des Aufbaus der Selbstverwaltung und ihre größten Herausforderungen? Welche Rolle spielt darin die Politik der Bundesregierung? Und was können wir lernen für ein friedliches und demokratischen Zusammenleben gesellschaftlicher Vielfalt bei gleichzeitiger Stärkung der Einheit? Was bedeutet der Versuch der Überwindung des Nationalstaats mit seinen Problemen von gesellschaftlicher Homogenisierung und Nationalismus?
Über diese und weitere Fragen wollen mit der Vertretung der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien in Deutschland ins Gespräch kommen.