TV-Tipp: Jurist und armenischer Aktivist Hovhannes Gevorkian bei ÇIRA FOKUS

In der heutigen Ausgabe der deutschsprachigen Sendung ÇIRA FOKUS spricht Moderator Yilmaz Pêşkevin Kaba mit dem armenischen Aktivisten Hovhannes Gevorkian.

Der heutige Studiogast in der von Yilmaz Pêşkevin Kaba moderierten Sendung ÇIRA FOKUS ist der Jurist und armenische Aktivist Hovhannes Gevorkian.

Thema der Sendung ist der Angriffskrieg Aserbaidschans in der Region Berg-Karabach / Republik Arzach. Gevorkian wird durch eine aktuelle Bewertung und Einschätzung der Auseinandersetzung bzw. des Angriffskriegs auch die offensichtliche und systematische Beteiligung des türkischen Regimes in diesem Krieg für die Zuschauenden verdeutlichen.

Hintergrund:

Am 27. September 2020 griff die aserbaidschanische Armee die mehrheitlich armenische Region Berg-Karabach und die von Armenien seit 1994 besetzten Gebiete um diese Enklave an. Aktiv unterstützt vom türkischen Militär und von ihr herbeigeschafften islamistischen Kämpfern aus Syrien konnte sie ein Drittel Berg-Karabachs militärisch erobern. Zehntausende Menschen mussten fliehen.

Am 10. November 2020 wurde unter russischer Vermittlung ein Waffenstillstand vereinbart – Russland unterhält seit Jahrzehnten enge Beziehungen zu beiden Staaten. Danach zogen sich armenische Verbände aus allen 1994 besetzten Gebieten und einem Drittel Berg-Karabachs zurück. Dieser Krieg wird weitgehend als militärischer Erfolg für das ölreiche Aserbaidschan mit seinen zehn Millionen Einwohner:innen gegenüber dem ökonomisch schwächeren Armenien mit seinen drei Millionen Einwohner:innen bewertet. Seitdem befindet sich Armenien in einer seit Jahrzehnten nicht bekannten Weise in einer politischen Krise.

Völkermord an der ezidischen Gemeinschaft

Des Weiteren wird auch die Anerkennung der IS-Verbrechen gegen die Ezidinnen und Eziden in der Şengal-Region als Völkermord durch den deutschen Bundestag am 19. Januar Bestandteil des gemeinsamen Gesprächs an diesem Abend. Thema darin wird die Bedeutung einer solchen Anerkennung für Betroffene und Opfer eines Völkermordes sein.

Der Bundestag hat die Verbrechen des IS an den Ezid:innen als Völkermord anerkannt. Die Abgeordneten im Bundestag stimmten vor einer Woche einem gemeinsamen Antrag der Ampelfraktionen und der CDU/CSU-Fraktion zu, die gefordert hatten, die 2014 von der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) auf irakischem Territorium begangenen Gewalttaten im Sinne des Übereinkommens über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes der Vereinten Nationen als Genozid einzustufen. Tausende Angehörige der ezidischen Glaubensgemeinschaft waren durch den IS verschleppt, vergewaltigt, versklavt und ermordet worden.

Die Sendung am 26. Januar beginnt um 20 Uhr und kann über den Livestream: https://linktr.ee/ciratv gesehen werden. Nachträglich kann die Sendung auch über den YouTube-Kanal von Çira TV über die Eingabe Çira Fokus aufgerufen werden (Link zur Sendungsübersicht: https://youtube.com/playlist?list=PL6P1E13_gg5kmaL3iSN_xQcANh0xZT6RV).

Wer selbst Interesse an einer Teilnahme an einer Sendung bei Çira Fokus hat und unter anderem eigene Initiativen, Kampagnen, Organisationen, Projekte, etc. vorstellen möchte, kann unter der E-Mail-Adresse [email protected] Kontakt mit der Redaktion aufnehmen.