Türkei: Ermittlungen wegen Spekulationen über Tod von Erdoğan

Weil sie in Bezug auf Erdoğan den Hashtag #ölmüş (verstorben) verwendet haben sollen, hat die Polizei in Ankara Ermittlungen gegen 30 Personen eingeleitet. Sie sollen den Präsidenten beleidigt, seine Ehre verletzt und sein Ansehen geschädigt haben.

In der Türkei sind wegen Spekulationen über den angeblichen Tod von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan Ermittlungen gegen dutzende Personen eingeleitet worden. Die Betroffenen hätten im Kurznachrichtendienst Twitter in Bezug auf Erdoğan den Hashtag #ölmüş („verstorben“) genutzt, teilte die Polizei von Ankara am Mittwoch mit.

Durch das Teilen von Inhalten mit dem Ziel der „Desinformation“ und „Manipulation“ sei der türkische Präsident beleidigt, seine Ehre verletzt und sein Ansehen geschädigt worden, hieß es zur Begründung der Ermittlungen gegen insgesamt dreißig Personen. Erdoğans Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun teilte inzwischen ein Video auf Twitter, das den Präsidenten gesund und lebendig zu Fuß zeigt. Von wann das Video ist, war allerdings unklar.

In einem weiteren Video anlässlich des Jahrestags der Machtübernahme der AKP erklärt Erdoğan auf seinem eigenen Account, bei bester Gesundheit zu sein: „Wir werden, wie wir es seit dem 3. November 2002 getan haben, weiterhin ununterbrochen daran arbeiten, der Nation zu dienen und den Weg mit unserer Nation zu gehen“, gibt der Präsident in gewohnt protziger Manier von sich.

Immer wieder gibt es in der Türkei Spekulationen über den Gesundheitszustand von Recep Tayyip Erdoğan. Der 67-Jährige selbst dementiert zwar, erweckt jedoch häufig den Eindruck, krank zu sein. Im Juli hatte ein Video, in dem er während einer Rede einnickte, die Gerüchte angeheizt.