Tödliches Attentat auf Gemeindevorsteher in Deir ez-Zor
Im ostsyrischen Deir ez-Zor ist ein tödlicher Anschlag auf den Ko-Vorsitzenden einer selbstverwalteten Gemeinde verübt worden. Die Täter konnten unerkannt entkommen.
Im ostsyrischen Deir ez-Zor ist ein tödlicher Anschlag auf den Ko-Vorsitzenden einer selbstverwalteten Gemeinde verübt worden. Die Täter konnten unerkannt entkommen.
In der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien (AANES) ist ein Gemeindevorsteher ermordet worden. Khalaf Ali al-Nasser war Ko-Vorsitzender der ostsyrischen Gemeinde al-Azba. Nach Angaben der Sicherheitsbehörde Asayîş näherten sich zwei Unbekannte dem 39-Jährigen am Montag auf einem Motorrad. Einer von ihnen gab mehrere Schüsse mit einem Kalaschnikow-Maschinengewehr (auch bekannt als AK-47) ab; Al-Nasser war auf der Stelle tot. Die Täter konnten unerkannt entkommen. Die Asayîş hat Ermittlungen und eine Fahndung eingeleitet.
Der tödliche Anschlag auf Khalaf Ali al-Nasser ereignete sich in der Gemeinde Al-Azbah. Der Politiker war zu Fuß auf der Hauptstraße unterwegs, als er von den Angreifern niedergestreckt wurde. Al-Azbah liegt im Norden des Kantons Deir ez-Zor und wird selbstverwaltet. Hauptverwaltungsorgan in der Region ist der Zivilrat von Deir ez-Zor.
Bekanntes Tatmuster
Das Attentat auf Al-Nasser erinnert an eine Reihe tödlicher Anschläge, die Schläferzellen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in den letzten Jahren gegen Angehörige der Selbstverwaltung und ihr nahestehende Stammesvertreter in Deir ez-Zor verübt haben. Das Tatmuster entspricht dem typischen Vorgehen von dschihadistischen Zellen in der Region. Solche klandestin agierenden Gruppen wurden in der Vergangenheit sowohl vom syrischen Regime als auch der türkischen Besatzungsmacht aktiv gegen die Strukturen der Selbstverwaltung eingesetzt. Beide Regionalmächte zielen darauf ab, die Autonomiegebiete zu destabilisieren. Dazu werden insbesondere Überreste des IS, aber auch Iran-nahe Milizen benutzt.