QSD fassen mutmaßlichen IS-Terroristen

Bei einem gezielten Einsatz in Qamişlo ist ein mutmaßlicher IS-Terrorist von den QSD festgesetzt worden. Das Bündnis wirft dem Mann vor, in die Planung von Anschlägen in der Autonomieregion Nord- und Ostsyriens eingebunden gewesen zu sein.

Erst bei FSA, dann beim IS

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) setzen ihre Operationen gegen das Zellennetzwerk der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) fort. Wie das Bündnis am Samstag mitteilte, hat die QSD-Einheit für militärische Operationen (TOL) gestern einen mutmaßlichen IS-Terroristen festgenommen. Der von der internationalen Anti-IS-Koalition unterstützte Zugriff auf den Syrer fand den Angaben nach in dessen Unterkunft in Qamişlo statt. Dabei wurden auch eine Waffe, Dokumente und weitere militärische Ausrüstungsgegenstände sichergestellt.

Den Namen des Festgenommenen gaben die QSD mit Karam al-Mushawat an. Der Mann aus Abu Kamal bei Deir ez-Zor könne „auf eine lange Geschichte terroristischer Aktivitäten zurückblicken“, hieß es. Er habe sich zunächst den Söldnergruppen der sogenannten „Freie Syrische Armee“ (FSA) angeschlossen, bevor er zum IS wechselte. Bei der Terrormiliz sei er in die Planung von Anschlägen in der Autonomieregion Nord- und Ostsyriens eingebunden gewesen.

Karam al-Mushawat nach seiner Festnahme © QSD-Pressezentrum

Al-Mushawat wird im nächsten Schritt an die Justiz der Demokratischen Selbstverwaltung überstellt. Sollte sich der Verdacht gegen ihn bestätigen, muss er sich wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Vorbereitung einer schweren gesellschaftsgefährdenden Gewalttat auf einen Prozess vor dem Volksgericht einstellen. Bei einer Verurteilung droht ihm eine langjährige Haftstrafe.

IS immer noch aktiv

Der selbsternannte IS hatte 2014 weite Teile Syriens und des Irak unter seine Kontrolle gebracht und dort ein „Kalifat“ ausgerufen. Seine erste Niederlage erlebte der IS in der Schlacht um Kobanê, im Januar 2015 wurde die Befreiung der Stadt an der Grenze zur Türkei verkündet. Nach jahrelangen Befreiungsoffensiven konnte der multiethnische Militärverband QSD, dessen Rückgrat die kurdischen Frauen- und Volksverteidigungseinheiten YPJ und YPG bilden, im Frühjahr 2019 die letzte Enklave des IS in Syrien einnehmen. In Nord- und Ostsyrien sind Zehntausende Menschen im Kampf gegen den IS gefallen, die von den USA angeführte „Globale Koalition“ leistet weiterhin logistische Militärhilfe. Mit der Zerschlagung seiner Territorialherrschaft hat der IS seine militärische Taktik und Operationsmethoden geändert und setzt verstärkt auf kleinere Netzwerke und klandestine Zellen. Diese Untergrundstrukturen verüben weiterhin Anschläge.