Besondere Herausforderungen für Sicherheitskräfte von Deir ez-Zor

Deir ez-Zor befindet sich im Fokus vielgestaltiger Angriffe. Der Iran, das Regime in Damaskus, die Türkei und der IS versuchen, für Chaos zu sorgen. Dies stellt die Kräfte der inneren Sicherheit vor besondere Herausforderungen.

Loehi al-Setem, Kräfte der inneren Sicherheit von Deir ez-Zor

Der selbstverwaltete ostsyrische Kanton Deir ez-Zor ist eine der Regionen Syriens, die am längsten unter der Kontrolle des IS gestanden hatten. Mit al-Bagouz wurde die letzte Bastion der Territorialherrschaft des IS 2019 in der Provinz befreit. Doch der IS hat ein von der Türkei gestütztes Netzwerk von Schläferzellen hinterlassen und auch das Regime in Damaskus versucht, die Stammesstruktur zu nutzen, um die Region zu destabilisieren. Die Kräfte der inneren Sicherheit der Region Deir ez-Zor stehen daher vor besonderen Herausforderungen. Im ANF-Gespräch hat sich Loehi al-Setem aus dem Generalvorstand der Kräfte der inneren Sicherheit von Deir ez-Zor zu den Bedingungen in der Region geäußert.


Loehi al-Setem erklärte zu dem Aufbauprozess, der mit der Schaffung des Volksrats und anschließend mit der Gründung des Militärrats von Deir ez-Zor begonnen hat: „Die Kräfte der inneren Sicherheit spielten in diesem Prozess eine wichtige Rolle. Wir waren rund um die Uhr im Einsatz, um ein ruhiges, friedliches und sicheres Leben zu ermöglichen. Natürlich gab es für uns Schwierigkeiten in diesem Prozess. Nach dem Ende der Territorialherrschaft des IS bestanden einige Hindernisse weiter. Eines der wichtigsten davon waren die geheimen Zellenstrukturen in der Region. Eine große Anzahl von Schläferzellen, die immer wieder Anschläge verübten, hatte sich über die Region ausgebreitet. Diese Zellen hatten den Auftrag, die Schaffung von Frieden und Stabilität in Deir ez-Zor zu verhindern. Wir waren auf der Hut und auch die Bevölkerung der Region und die Stämme unterstützten uns bei der Herstellung von Frieden und Stabilität.“

Nicht nur der IS, auch der Iran und das Regime greifen Deir ez-Zor an

Nicht nur der IS, sondern auch das Regime in Damaskus und die mit dem Iran verbundenen Difaa al-Watani setzten alles daran, die Sicherheit in der Region zu stören, so Loehi al-Setem: „Während diese Gruppen von der anderen Seite des Flusses aus angriffen, hatten die geheimen Zellenstrukturen in der Region die Möglichkeit, sich leichter zu bewegen und sich zu organisieren. Die Bevölkerung auf der anderen Seite des Euphrat litt am meisten unter den Angriffen, hinter denen das Regime in Damaskus stand. Diese Angriffe haben viele Menschenleben gekostet.“

Angriffe kosten immer wieder Opfer

Die Sicherheitskräfte hielten mit Operationen und Aufklärung dagegen, erklärte al-Setem und sagte, dass bisher viele geheime Zellenstrukturen zerschlagen worden seien. Er fuhr fort: „Fast ein Jahr lang wurde in Deir ez-Zor eine Operation zur Stärkung von Frieden und Sicherheit durchgeführt. Diese Operation wurde von den Kräften der inneren Sicherheit geleitet und von allen Institutionen in der Region sowie den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) unterstützt. In letzter Zeit kam es zu Angriffen auf Kontrollpunkte der QSD und der Sicherheitskräfte. Die Bevölkerung erlitt bei diesen Angriffen großen Schaden. Die meisten dieser Angriffe wurden von der anderen Seite des Euphrat aus den vom Regime in Damaskus kontrollierten Gebieten verübt. Solche Angriffswellen finden von Zeit zu Zeit statt. Das Ziel ist es, die Menschen zu verängstigen und die Region zu destabilisieren. Das werden wir nicht zulassen.“

Spezialausbildung für Mitglieder der Sicherheitskräfte

Al-Setem berichtete über die Organisationsstruktur der Kräfte der inneren Sicherheit von Deir ez-Zor: „Es ist in erster Linie unsere Aufgabe, die Sicherheit in der Region zu gewährleisten. Wir setzen unsere Aktivitäten gegen geheime Zellenstrukturen, Drogenhändler und organisierte Kriminalität ununterbrochen fort. Diejenigen, die sich den Kräften der inneren Sicherheit in der Region anschließen, werden speziell ausgewählt und durchlaufen besondere eine ideologische und militärische Ausbildung an einer unserer Akademien. Alles, von der besten Ausbildung bis zum besten Dienst, wird für die Region getan. Wir sehen dies als eine Schuld gegenüber der Bevölkerung an. Als Menschen aus Deir ez-Zor werden wir unsere Region vor allen Angriffen schützen. Die einzigen Kräfte, die für die Gesellschaft arbeiten, sind die Selbstverwaltung und ihre Institutionen. Wir rufen alle auf, sich um die Selbstverwaltung zusammenzuschließen und Frieden und Stabilität nach Deir ez-Zor zu bringen.“