Teilabzug der Bundeswehr aus dem Irak

Nach dem Beschluss des irakischen Parlaments, dass ausländische Truppen das Land verlassen sollen, hat die Bundesregierung einen Teilabzug angeordnet.

Die Bundesregierung hat einen Teilabzug der Bundeswehr aus dem Irak angeordnet. Außenminister Heiko Maas (SPD) sagte dem ZDF am Montagabend, dass deutsche Soldaten, die bislang in der Hauptstadt Bagdad und in Tadschi stationiert waren, nach Jordanien verlegt werden. Dies erfolge auch aus Sicherheitsgründen, sagte Maas. Von dort aus solle die Entwicklung der Lage beobachtet werden. Maas erklärte: „Wenn Parlament und Regierung keine ausländischen Streitkräfte mehr im Irak haben wollen, wird es auch keine deutschen Soldatinnen und Soldaten mehr im Irak geben können.“

Das irakische Parlament hatte am Sonntag beschlossen, dass ausländischen Truppen als Konsequenz aus dem US-Attentat auf den iranischen General Ghassem Soleimani und den hochrangigen Hashd-al-Shaabi-Kommandeur Abu Mahdi al-Muhandis das Land zu verlassen. Seit dem US-Attentat durften deutsche Soldaten ihre Basen in Bagdad und Tadschi nicht mehr verlassen.

In dem hochgesicherten Militärkomplex Tadschi, 30 Kilometer nördlich von Bagdad, sind derzeit 27 Bundeswehrsoldaten für die Ausbildung irakischer Kräfte stationiert. Zudem gibt es im Hauptquartier der Anti-IS-Koalition in Bagdad fünf deutsche Soldaten. Knapp 90 sind in Südkurdistan (Nordirak) im Einsatz, um kurdische Kräfte auszubilden. Auch ihre Schulungen ruhen nun.