Stimmabgabe zur Kommunalwahl in der Türkei beendet

In der Türkei haben die Wahllokale geschlossen. Mit ersten Ergebnissen der Kommunalwahl wird am Abend gerechnet.

Erste Ergebnisse am Abend

In der Türkei haben die Wahllokale geschlossen. Mit ersten Ergebnissen der Kommunalwahl wird am Abend gerechnet. Rund 61 Millionen Menschen in 81 Provinzen, darunter auch rund eine Million junge Wählerinnen und Wähler, die erstmals ihre Stimme abgeben durften, waren dazu aufgerufen, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Stadtparlamente und Ortsvorstehende zu wählen.

In den kurdischen Provinzen war die Wahl von Manipulationen und Fälschungen geprägt. Mindestens 46.000 ortsfremde Wähler:innen registrierte die DEM-Partei nach Angaben ihrer Sprecherin Ayşegül Doğan bisher in den Hochburgen der kurdisch-demokratischen Opposition. Bei den meisten dieser vermeintlichen Stimmberechtigten soll es sich um Soldaten und Polizisten handeln, die durch die regierende Erdoğan-Partei AKP zur Ergebnisbeeinflussung in die kurdischen Provinzen verlegt wurden. Darüber hinaus hätten Staatsbedienstete in Riha (tr. Urfa) und anderen kurdischen Region versucht, an mehr als einer Urne abzustimmen.

Auch von Gewaltausbrüchen wurde die Kommunalwahl überschattet. In einem Dorf in Sûr, dem Altstadtbezirk der Metropole Amed (Diyarbakır), ist ein Wahlbeauftragter der DEM-Partei von einem AKP-Anhänger erschossen worden, mindestens elf weitere Menschen wurden verletzt. In der Provinz Sêrt (Siirt) eskalierte ein Streit über die Wahl des Ortsvorstehers. Dabei wurde ein Mensch getötet, vier weitere sind verletzt.