AKP-Bürgermeisterkandidat prügelt auf Wahlhelfer ein

In einem Wahllokal in Midyad ist ein Wahlhelfer der DP vom Bürgermeisterkandidaten der AKP und dessen Begleitern verprügelt worden. Der Mann musste in ein Krankenhaus gebracht werden.

Kommunalwahlen in der Türkei

Seit Sonntagmorgen wählen Bürgerinnen und Bürger in der Türkei neue Kommunalvertretungen. In einem Wahllokal im kurdischen Midyad (tr. Midyat) bei Mêrdîn ist nun ein Wahlhelfer der rechtsliberalen DP vom AKP-Kandidaten für das Bürgermeisteramt und dessen Begleitern verprügelt worden. Der Mann erlitt Verletzungen und musste in ein Krankenhaus gebracht werden.

Was genau der Auslöser des Vorfalls war, ist bislang unklar. Zeugen gaben an, der verletzte Wahlhelfer hätte sich eine hitzige Diskussion mit dem AKP-Politiker Veysi Şahin geliefert, die dann schnell in einen Streit umschlug. Letzterer habe schließlich noch während des Wortwechsels auf den Beauftragten der DP eingeschlagen. Weitere AKP-Anhänger, bei denen es sich wohl um die Begleitpersonen Şahins handelte, beteiligten sich an dem Übergriff.

Gewaltausbrüche bei Wahlen in der Türkei sind keine Seltenheit – und können auch tödlich enden. In Amed (tr. Diyarbakır) ist heute der Verantwortliche der DEM-Partei für das Wahllokal in einem Dorf im Altstadtbezirk Sûr von AKP-Anhängern erschossen worden, elf weitere Personen wurden verletzt. Das Dorf wurde von Militärs abgeriegelt. In Mêrdîn befindet sich die Ko-Bürgermeisterkandidatin der DEM-Partei Devrim Demir nach einem Polizeieinsatz in einem Wahllokal im Krankenhaus.