Mindestens ein Toter bei Streit um Wahl in Sêrt

In einem Dorf in Sêrt ist ein Streit zwischen zwei Gruppen um die Wahl des Ortsvorstehers eskaliert. Ein Mann wurde getötet, mindestens vier weitere Personen sind verletzt worden.

Gewaltausbruch bei Abstimmung in Dorf

In einem Dorf in der nordkurdischen Provinz Sêrt (tr. Siirt) ist ein Streit zwischen zwei Gruppen um die Kommunalwahl eskaliert. Ein Mann wurde getötet, mindestens vier weitere Personen sind verletzt worden, teilte das Gouverneursamt mit. Nach noch unbestätigten Angaben soll es auch ein zweites Todesopfer geben. Um die Anhänger welcher Parteien es sich handelt, bliebt zunächst unklar.

Der Vorfall ereignete sich demnach im Dorf Merke (Konacık), das unweit der gleichnamigen Provinzhauptstadt Sêrt liegt. Bei den Auseinandersetzungen um die Wahl des Ortsvorstehers seien die Beteiligten mit Schusswaffen, Steinen und Stöcken aufeinander losgegangen. Hinzugerufene Rettungskräfte brachten fünf Verletzte in ein örtliches Krankenhaus. Dort erlag ein 54-Jähriger seinen schweren Verletzungen.

Die türkische Militärpolizei rückte mit einem Großaufgebot zum Wahllokal in Merke aus. Der Bereich wurde während des Einsatzes abgesperrt, ein Tatverdächtiger befindet sich in Gewahrsam. Bei der Durchsuchung des Mannes wurde eine Pistole sichergestellt. Die Lage hat sich noch nicht beruhigt. Einheiten von Polizei und Gendarmerie stehen auch in der Umgebung des staatlichen Krankenhauses, in das die Verletzten gebracht wurden, in Bereitschaft.

Tödliche Gewaltausbrüche bei Wahlen in der Türkei sind keine Seltenheit. In Amed (tr. Diyarbakır) ist heute der Verantwortliche der DEM-Partei für das Wahllokal in einem Dorf im Altstadtbezirk Sûr von AKP-Anhängern erschossen worden, elf weitere Personen wurden verletzt. In Mêrdîn befindet sich die Ko-Bürgermeisterkandidatin der DEM-Partei Devrim Demir nach einem Polizeieinsatz in einem Wahllokal im Krankenhaus. In Midyad wurde ein Wahlhelfer der DP vom Bürgermeisterkandidaten der AK und dessen Begleitern krankenhausreif geprügelt.