Während die hohe Bedrohungslage für Rojava anhält und eine türkische Invasion in Kobanê droht, zeigten auch am Sonntag unter anderem in England, Italien, Frankreich, Luxemburg und Deutschland viele Aktivist:innen ihre Solidarität mit Rojava.

Demonstrationen Leipzig und Lübeck

Lübeck

In Lübeck und Leipzig fand eine kraftvolle Solidaritätsdemonstration statt. Unter lauten Parolen wie „Stoppt den Krieg in Kurdistan“, „Terrorist Erdoğan“ und „Es lebe der Widerstand von Rojava“ zogen die Aktivist:innen durch die Straßen der Städte.

Leipzig

Kundgebung in Luxemburg

In Luxemburg versammelten sich auf Aufruf der Linkspartei etwa 150 Aktivist:innen unter Fahnen der Selbstverteidigungseinheiten YPG und YPJ zum Protest. Anschließend übergaben Delegationen der Aktivist:innen Dossiers mit den Forderungen der Protestierenden an die türkische Botschaft und die luxemburgische Regierung. Zu den Forderungen gehörten die Anerkennung der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES), der Abzug der türkischen Streitkräfte und der SNA-Söldner aus Syrien sowie die Unterstützung einer friedlichen, demokratischen Lösung in Syrien. Von der luxemburgischen Regierung wurde darüber hinaus ein Einsatz für ein Waffenembargo gegen die Türkei gefordert.

Protest in Turin – Aktion gegen das Schweigen der italienischen Medien

Auch in Italien fanden Proteste statt. RiseUp4Rojava, die internationalistische Jugend, der kurdische Volksrat und das Aktionsbündnis „Defend Kurdistan“ hatten zu einer Demonstration in Turin aufgerufen. Hunderte nahmen an der Protestaktion teil und zogen in Protest gegen den türkischen Faschismus und die Angriffe auf Rojava durch die Stadt. Eine junge Internationalistin erklärte: „Internationalismus ist der Geist unserer Zeit. Unsere Feinde sind organisiert, aber wir werden siegen, denn wir organisieren uns auf der Grundlage des Internationalismus von Rêber Apo.“

Vor der Zentrale des Fernsehsenders RAI wurden Flyer verteilt, Parolen gerufen und Poster mit Informationen über den Angriffskrieg auf die DAANES plakatiert. Der Protest richtete sich hier insbesondere gegen das Schweigen des RAI und der anderen Medien in Italien. Hunderte zogen unter den Parolen „Bijî berxwedana Rojava“ und „Gegen jeden Imperialismus, die Guerilla wird siegen und auf den Bergen die Fahne Öcalans wehen“ durch die Straßen. Gegen Ende wurde ein großes Feuer entzündet. Die Demonstration endete auf dem Platz Grand Madre mit den Slogans „Freiheit für Öcalan“ und „Jin Jiyan Azadî“.

Proteste in vielen französischen Städten

Toulouse

In Frankreich fanden Protestaktionen in Reims, Bordeaux, Toulouse und Avignon statt. Während Aktivist:innen in Reims und Avignon lautstark durch die Städte zogen, wurden in Toulouse und Bordeaux Kundgebungen abgehalten.

Bordeaux

In Bordeaux erklärten Aktivist:innen: „Der türkische Besatzerstaat setzt seine brutalen Angriffe auf das kurdische Volk in Rojava fort. Er nutzt den Zusammenbruch des baathistischen Regimes aus und greift Rojava grausam an, um die Revolution dort zu vernichten. Dabei kollaboriert der türkische Staat offen mit dschihadistischen Terroristen, missachtet internationale Konventionen und begeht Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die ganze Welt, insbesondere Europa und die USA, schweigt zum Völkermord des türkischen Staates an den Kurden. Die Kurdinnen und Kurden haben die ganze Welt mit ihrem Sieg über den IS in Rojava gerettet. Jetzt ist der IS wieder auferstanden und die Welt schweigt. Wir rufen die internationale Gemeinschaft auf, sofortige Schritte gegen die Angriffe der Türkei und des IS zu unternehmen. Als Kurdinnen und Kurden und ihre Freundinnen und Freunde werden wir, bis die Angriffe aufhören, auf den Straßen sein.“

Avignon

Reims

Protest in London und Liverpool

London

In London protestierten Aktivist:innen vor dem Sitz des Premiers in der Downing Street unter der Parole „Verteidigt Rojava“. Die Aktivist:innen riefen immer wieder „Terrorist Türkei“, „Schämt Euch“ und „Rojava ist die Würde der Menschheit“. Der Protest richtete sich auch gegen die Kriminalisierung von Kurd:innen in Großbritannien. In Liverpool fand eine Demonstration statt. Die Aktivist:innen zogen lautstark und Fahnen durch die Straßen der Stadt und verteilten Flugblätter gegen die türkischen Angriffe.

Liverpool