Sieben Partizan-Mitglieder in Istanbul festgenommen

Nach öffentlichem Gedenken an den kommunistischen Revolutionär Ibrahim Kaypakkaya sind bei Razzien sieben Mitglieder der linken Organisation Partizan in Istanbul festgenommen worden.

Am Mittwochmorgen stürmte die Polizei in Istanbul acht Wohnungen von Mitgliedern der Organisation Partizan und nahm mindestens sieben Personen fest. Die Razzien folgten auf ein öffentliches Gedenken linker Gruppen an den kommunistischen Revolutionär Ibrahim Kaypakkaya und die Mai-Gefallenen am Vortag.

Die Kundgebung der Vereinten Jugendräte selbst war bereits zum Ziel der türkischen Polizei geworden. Dabei wurden 15 Personen festgenommen. Die Jugendräte hatten versucht, vor der Süreyya-Oper im asiatischen Stadtteil Kadiköy eine Kundgebung abzuhalten. Als sie ein Transparent mit der Aufschrift „Ibrahim Kaypakkaya und die Mai-Gefallenen sind unsterblich“ ausrollten, wurden sie von der Polizei angegriffen. Die Aktivist:innen riefen „Ein revolutionärer Wille kapituliert nicht“ und wurden brutal festgenommen. Journalist:innen wurden von der Polizei daran gehindert, das Geschehen zu filmen.

Ibrahim Kaypakkaya war einer der Anführer der revolutionären Bewegung in der Türkei und Gründer der TKP-ML (Kommunistische Partei der Türkei/Marxistisch-Leninistisch), er wurde am 18. Mai 1973 im Gefängnis von Amed (tr. Diyarbakir) zu Tode gefoltert.