Schweiz: Feier zum 12. Jahrestag der Rojava-Revolution

In Kloten hat eine Feier anlässlich des zwölften Jahrestags der Revolution von Rojava stattgefunden. Die Veranstaltung stand im Schatten der türkischen Angriffe auf Rojava und Südkurdistan. Die Aktivist:innen riefen zu Protest und Widerstand auf.

Die Revolution verteidigen

Die Feiern zum zwölften Jahrestag der Revolution von Rojava gehen weiter. In Kloten im Kanton Zürich organisierte der Rojava-Kulturverein Schweiz ein Fest. An der Feier nahmen politische Vertreter:innen von kurdischen Institutionen und Parteien sowie viele weitere Menschen teil.


Nach einer Schweigeminute zur Eröffnung erklärte Ali Omer, Ko-Vorsitzender des Kulturvereins Rojava: „Die Revolution von Rojava ist die Revolution der Völker und der Frauen. Ich beglückwünsche die YPJ, YPG und QSD, sie haben diese Revolution geprägt, ich beglückwünsche die Völker, die hinter dieser Revolution stehen. Tausende junger Menschen haben ihr Leben für diese Revolution gegeben. Wir danken unseren Gefallenen für diese Revolution. Wir danken unseren Versehrten, den Müttern und Vätern der Gefallenen und allen Völkern. Wir danken Rêber Apo [Abdullah Öcalan], dem Architekten dieser Revolution, der weiterhin in schwerster Isolationshaft gefangen gehalten wird.“

Der türkische Staat hätte niemals in die Berge Kurdistans vordringen können“

Musa Farısoğulları vom kurdischen Europadachverbands KCDK-E erklärte, Rojava und ganz Kurdistan seien von permanenten Angriffen der Türkei bedroht: „Heute wird ein unerbittlicher Kampf geführt, um die kurdischen Errungenschaften zu schützen und die kurdische Identität am Leben zu erhalten. Alle Invasoren, insbesondere der türkische Staat, schließen sich zusammen und wollen uns zerstören. Südkurdistan wird von den Invasionstruppen angegriffen. In allen Teilen Kurdistans ist der Verrat weit fortgeschritten. Der türkische Staat allein hätte niemals in die Berge Kurdistans vordringen können. Doch Verräter schützen die Invasionstruppen und zeigen ihnen die Wege. Die politischen Parteien und Institutionen in den vier Teilen Kurdistans müssen sich gegen diese Besatzung zur Wehr setzen."

Anschließend ergriff Fuad Omer vom PYD-Komitee für Außenbeziehungen das Wort: „Es ist die Pflicht eines jeden, diese Revolution, die am 19. Juli 2012 in Kobanê begann und sich in ganz Nord- und Ostsyrien ausbreitete, zu verteidigen. Die PYD hat diese Revolution angeführt, die Bevölkerung hat sie durchgeführt. Nicht alles ist ein Zuckerschlecken. Wir haben Mängel und Unzulänglichkeiten, aber alle sollten sich als Träger dieser Revolution betrachten und entsprechend Verantwortung übernehmen. Vor 101 Jahren wurde das Teilungsabkommen von Lausanne beschlossen. Wenn wir den türkischen Staat in Südkurdistan besiegen, dann können wir diesen Vertrag annullieren. Wir müssen den türkischen Besatzerstaat auf allen Ebenen bekämpfen. Nur auf diese Weise können wir die Revolution von Rojava verteidigen.“

Nach weiteren Ansprachen folgte ein Konzert des kurdischen Musikers Kawa Urmiye. Die Veranstaltung ging bis in den späten Abend mit Tänzen und Musik weiter.

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