Schweiz: Das Ziel sind 150.000 Unterschriften

Seit Anfang Januar haben Aktivist:innen der kurdischen Gesellschaftszentren in der Schweiz über 5600 Unterschriften für die Streichung der PKK von der Liste terroristischer Organisationen gesammelt. Das Ziel sind 150.000 Unterschriften.

Aktivist:innen der kurdischen Gesellschaftszentren in der Schweiz informieren in ihren jeweiligen Städten an bestimmten Tagen in der Woche Interessierte auf der Straße darüber, warum die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) von den Terrorlisten der EU und USA gestrichen werden sollte. Damit versuchen sie eine Öffentlichkeit für die internationale Kampagne der Initiative „Justice for Kurds“ herzustellen. Vor allem Mitglieder der örtlichen Frauen- und Jugendräte engagieren sich trotz schlechter Wetterbedingungen für die Kampagne. Unter der Ägide der Demokratischen Kurdischen Gemeinde (CDK-S) und des kurdischen Frauenverbands YJK-S sind in der Schweiz seit dem 3. Januar über 5600 Unterschriften gesammelt worden. Wie die CDK-S mitteilt, sollen auf diese Weise 150.000 Unterschriften zusammenkommen.

Baden

Mitglieder der kurdischen Gemeinde Aarau waren am Samstag in Baden unterwegs und sammelten Unterschriften an einem am Seeufer aufgestellten Stand. Güler Koç und Bergüzar Çiftçi vom Aarauer Frauenrat Rojbîn haben sich gegenüber ANF zu ihrer Kampagne geäußert.

 

Bergüzar Çiftçi erklärt: „Die PKK ist vertritt nicht nur das kurdische Volk, sie ist gleichzeitig die entscheidende Kraft, damit im Mittleren Osten Frieden einkehren kann und die Menschen in Europa weiter in Ruhe leben können. Das ist eine Tatsache, die durch den legendären Widerstand der PKK gegen den IS bestätigt wurden. Das Beharren auf der Einstufung der PKK als terroristischer Organisation ist scheinheilig. Die europäischen Staaten sind verpflichtet, die notwendigen Schritte zu unternehmen, damit die PKK von der Terrorliste gestrichen wird.“

 

Güler Koç sagt, dass die PKK keine Terrororganisation ist und diese Einstufung vollständig auf den politischen und wirtschaftlichen Interessen der EU-Staaten begründet ist. Die PKK habe vielmehr einen vereinenden und ganzheitlichen Ansatz, der endlich anerkannt werden müsse. Mit der Kampagne, die von über tausend bekannten Persönlichkeiten aus der ganzen Welt initiiert wurde, sei ein Anfang gemacht worden. „Der Kampf der PKK-Guerilla hat inzwischen einen universellen Charakter angenommen und stellte einen Hoffnungsschimmer für Menschen weltweit dar. Insofern sollten alle, die sich als Mensch betrachten, die Petition unterzeichnen. Wir werden der Weltöffentlichkeit weiter an unseren Ständen von der Realität der PKK erzählen.“

Zürich

 

Zürich ist eine weitere Stadt, in der die Kampagne aktiv beworben wird. Hier engagieren sich die Mitglieder des Frauenrats Bêrîtan und der kurdischen Gemeinde an einem Stand auf dem Bahnhofsplatz. Der Aktivist Ahmet Bingül erklärt dazu: „Wir sammeln Unterschriften für die Streichung der PKK von den Terrorlisten und informieren die Öffentlichkeit über die Realität der PKK. Wir rufen alle auf, sich an der Kampagne zu beteiligen. Die PKK ist keine terroristische Organisation, sondern eine menschliche Bewegung.“

Basel

 

Der Frauenrat Ronahî sammelt weiterhin an verschiedenen Stellen in Basel Unterschriften.

Die Kampagne soll mehrere Monate dauern und zielt weltweit auf die Sammlung von vier Millionen Unterschriften ab. Die Unterschriften werden an den Europarat und an die entsprechenden für die „Terrorliste“ verantwortlichen Institutionen in den USA geschickt. Sie sollen auch als Referenz für Abgeordnete in den nationalen Parlamenten dienen und das Thema auf die Tagesordnung der Länderparlamente bringen. Die Petition kann auch online unterzeichnet werden.