Am Flughafen Salzburg sind am Sonntagabend die Schalter der Fluggesellschaft Turkish Airlines blockiert worden. Beteiligt an der Aktion waren solidarische Menschen unterschiedlicher Gruppierungen in Österreich, darunter auch Aktivist*innen der Bewegung „Aufbruch - für eine ökosozialistische Alternative”, die mit der Blockade auf den Angriffskrieg des Erdoğan-Regimes gegen die selbstverwalteten Gebiete in Rojava/Nord- und Ostsyrien aufmerksam machen wollten. Die Protestierenden fordern einen Boykott großer türkischer Konzerne und europäischer Konzerne, die mit dem türkischen Staat Geschäfte machen. Turkish Airlines ist als teilstaatlicher Konzern eng mit dem Erdoğan-Regime verbunden.
„Wer jetzt in der Türkei Urlaub macht oder Geschäfte abschließt, muss sich bewusst sein, dass sie/er damit auch das Erdoğan-Regime legitimiert”, erklärten die Teilnehmer*innen zu ihrer Aktion. Nach Informationen vor Ort hat die Polizei die Aktivist*innen zur Personenkontrolle abgeführt und hält sie noch immer fest. Demnach müsse ein Behördenleiter entscheiden, wann sie auf freien Fuß gesetzt werden. Außerdem drohte die Polizei den Teilnehmenden ein Betretungsverbot durch den Flughafenbetreiber an. Die Bewegung Aufbruch fordert die unverzügliche Freilassung der Teilnehmer*innen dieser symbolischen Aktion. „Wo Unrecht normal wird, wird Widerstand zur Pflicht”, heißt es in einer Stellungnahme.
Weltweite Flughafenblockaden
Turkish Airlines ist eine teilstaatliche Fluggesellschaft und eng mit dem AKP-Regime verbunden. Ein Großteil ihrer Belegschaft zeigt mit exzessiv zur Schau gestellten Militärgrüßen und entsprechenden Bildern in sozialen Netzwerken seine Sympathie mit der Politik des türkischen Regimechefs Recep Tayyip Erdoğan und dem Angriffskrieg auf Rojava. Weltweit haben bereits Dutzende ähnliche Aktionen gegen türkische Fluglinien stattgefunden.
Zu den Blockadeaktionen an Flughäfen hatte die Kampagne #RiseUp4Rojava aufgerufen. Die Türkei müsse für ihren Krieg sanktioniert und wirtschaftlich geschädigt werden, hieß es in einer Erklärung. Die Kampagne begründet diese Aktion mit dem Widerstandsrecht und der Bedeutung der Fluggesellschaften für die türkische Ökonomie: „In diesen Zeiten des faschistischen Krieges gegen die Revolution in Rojava ist es wichtig, auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren, aber gleichzeitig auch einen globalen Widerstand zu leisten, um diese Unternehmen und Finanzinstitutionen, die den türkischen Faschismus militärisch oder finanziell unterstützen, zu zerstören, zu blockieren und zu besetzen. Die türkische Fluggesellschaft und die Tourismusbranche sind ein wichtiger wirtschaftlicher Aspekt des türkischen Staates. Wenn die Schalter auf der ganzen Welt blockiert werden, wird dies Druck auf das türkische Regime ausüben, der Tourismusindustrie schaden und sichtbar machen, dass die Menschen auf der ganzen Welt solidarisch mit der Revolution in Rojava sind.“