Etwa 20 Aktivist*innen haben durch eine Blockadeaktion am Check-In-Schalter der türkischen Fluggesellschaft SunExpress gegen den Angriffskrieg der Türkei in Rojava protestiert. Ab 16 Uhr wurden die Fluggäste für eine Stunde daran gehindert einzuchecken und darüber informiert, welcher Menschenrechtsverletzungen sich die türkische Regierung in Rojava schuldig macht. Die Aktion wurde von Seiten der Protestierenden um 17 Uhr beendet, die Polizei hielt die Aktivist*innen zur Personalienaufnahme jedoch noch bis ca. 18.30 Uhr im Flughafengebäude fest.
Die Aktivist*innen begründeten ihre Aktion mit der Verstrickung der Tourismusindustrie mit dem türkischen Regime und seinem Kriegshandeln. „Die Fluglinien Turkish Airlines, Pegasus und Sun Express, teils Staatsunternehmen oder in der Hand von AKP-Politikerfamilien, sind eng verwoben mit dem Erdogan Regime und auch mit dem Waffenhandel und dem türkischen Militär. Wer mit diesen Gesellschaften fliegt, finanziert also unmittelbar den völkerrechtswidrigen mörderischen Krieg gegen Rojava. Wer hier mitfliegt, finanziert also auch die Menschenrechtsverletzungen in der Türkei“, hieß es in einer Erklärung, die an die Reisenden verteilt und auch vorgelesen wurde. Durch Parolen wie „Deutsche Waffen, deutsches Geld morden mit in aller Welt“ wurde auch auf die Rolle der Bundesregierung hingewiesen, die durch jahrelange Waffenlieferungen diesen Krieg erst ermöglicht hat.
Die Aktion reiht sich ein in ähnliche Proteste bundesweit sowie weltweit, mit denen durch Blockaden von Fluglinien Solidarität mit dem basisdemokratischen Gesellschaftsprojekt in Rojava, das gerade von der Türkei im Bündnis mit dschihadistischen Milizen angegriffen wird, ausgedrückt werden soll.