Ziviler Ungehorsam am Flughafen Marseille

Auf dem Flughafen Marseille hat in Solidarität mit Rojava eine Aktion des zivilen Ungehorsams stattgefunden. Beteiligt waren Internationalist*innen und Aktivist*innen der kurdischen Jugendbewegung.

Auf dem Flughafen Marseille ist der Schalter von Turkish Airlines in Solidarität mit Rojava blockiert worden. Beteiligt an der Aktion des zivilen Ungehorsams waren neben Aktivist*innen der kurdischen Jugendbewegung TCŞ (Tevgera Ciwanên Şoreşger) auch mehrere Internationalist*innen.

Die Aktion fand im Rahmen der internationalen Kampagne #BoycottTurkey statt und richtete sich gegen den Angriffskrieg des Nato-Partners Türkei und seiner dschihadistischen Hilfstruppen in Nord- und Ostsyrien. Die beteiligten Aktivist*innen hielten Transparente mit Aufschriften wie „Verteidigt Rojava“ und „Lasst die Besatzung von Rojava durch Erdogan nicht zu“ hoch und verlasen eine Erklärung. Passagiere wurden aufgefordert, nicht in die Türkei zu reisen, da der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle für den Krieg gegen Rojava darstellt. Anschließend zogen die Aktivist*innen vor das Büro der türkischen Fluggesellschaft und setzten ihren Protest auch außerhalb des Flughafengeländes fort.

Weltweite Flughafenblockaden

Turkish Airlines ist eine teilstaatliche Fluggesellschaft und eng mit dem AKP-Regime verbunden. Ein Großteil ihrer Belegschaft zeigt mit exzessiv zur Schau gestellten Militärgrüßen und entsprechenden Bildern in sozialen Netzwerken seine Sympathie mit der Politik des türkischen Regimechefs Recep Tayyip Erdoğan und dem Angriffskrieg auf Rojava. Weltweit haben bereits Dutzende ähnliche Aktionen gegen türkische Fluglinien stattgefunden.

Zu den Blockadeaktionen an Flughäfen hatte die Kampagne #RiseUp4Rojava aufgerufen. Die Türkei müsse für ihren Krieg sanktioniert und wirtschaftlich geschädigt werden, hieß es in einer Erklärung. Die Kampagne begründet diese Aktion mit dem Widerstandsrecht und der Bedeutung der Fluggesellschaften für die türkische Ökonomie: „In diesen Zeiten des faschistischen Krieges gegen die Revolution in Rojava ist es wichtig, auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren, aber gleichzeitig auch einen globalen Widerstand zu leisten, um diese Unternehmen und Finanzinstitutionen, die den türkischen Faschismus militärisch oder finanziell unterstützen, zu zerstören, zu blockieren und zu besetzen. Die türkische Fluggesellschaft und die Tourismusbranche sind ein wichtiger wirtschaftlicher Aspekt des türkischen Staates. Wenn die Schalter auf der ganzen Welt blockiert werden, wird dies Druck auf das türkische Regime ausüben, der Tourismusindustrie schaden und sichtbar machen, dass die Menschen auf der ganzen Welt solidarisch mit der Revolution in Rojava sind.“