Razzien und Festnahmen in Amed
In Amed findet eine Großoperation gegen die demokratische Opposition statt. Es kommt zu Durchsuchungen und vielen Festnahmen.
In Amed findet eine Großoperation gegen die demokratische Opposition statt. Es kommt zu Durchsuchungen und vielen Festnahmen.
In Amed (Diyarbakır) findet seit den Morgenstunden eine großangelegte Festnahmeoperation gegen die demokratische Opposition und Zivilgesellschaft statt. Die Polizei stürmte unter anderem das Gebäude des DTK (Demokratischer Gesellschaftskongress) und den J&J-Verlag. Die Durchsuchungen dort dauern weiterhin an.
Außerdem durchsuchte die Polizei die Wohnungen der vom Innenministerium abgesetzten Ko-Bürgermeisterin der nordkurdischen Kreisstadt Farqîn (Silvan), Naşide Toprak (HDP), von Rojda Barış aus dem Vorstand des Frauenvereins Rosa, von Jiyan Taş und Hüseyin Kaya aus dem Vorstand des DTK, Yıldız Damla aus dem Vorstand des Hilfsvereins für die Familien von Gefallenen MEBYA-DER, des DBP-Parteiratsmitglieds Leyla Bağatır und von Suphi Izol von der Bürobeschäftigtengewerkschaft BES und nahm diese fest. Auch weitere Personen wurden festgenommen. Die Betroffenen wurden auf die Polizeidirektion von Diyarbakır gebracht.
„Wir sind stolz darauf, Teil des weltweiten Frauenkampfs zu sein"
Der Frauenverein Rosa gab eine Erklärung zur Festnahme von Rojda Barış ab. Darin heißt es: „Heute Morgen wurde Rojda Barış aus dem Vorstand unseres Vereins nach einer Hausdurchsuchung festgenommen. Wir sind stolz darauf, Teil des weltweiten Frauenkampfs zu sein. Es lebe unser Frauenkampf.“ Der Frauenverein Rosa, eine der letzten Anlaufstellen für von patriarchaler Gewalt betroffene Frauen in Amed, wird seit Monaten mit Repression überzogen.
„Nicht wir, sondern Vergewaltiger und Mörder gehören vor Gericht“
Der Frauenverein hatte bereits am 1. Juni zu der andauernden Repressionswelle erklärt: „Als Frauenverein Rosa stehen wir zu allen unseren Tätigkeiten. Wir werden uns bei niemandem dafür entschuldigen, dass wir unsere verfassungsrechtlich verankerten Rechte wahrgenommen haben. Nicht unsere Mitstreiterinnen gehören vor Gericht, sondern Vergewaltiger und Mörder. Vielleicht können wir dann eines Tages aufwachen, ohne von einem neuen Femizid zu hören. Und vielleicht müssen wir dann auch nicht mehr so viele Veranstaltungen machen. Wir werden alles, was wir bisher getan haben, auch weiterhin tun.“