Razzien gegen kurdische Aktivisten in Hannover
Vor dem 25. Jahrestag der Ermordung des kurdischen Jugendlichen Halim Dener durch die deutsche Polizei sind in Hannover die Wohnungen von sieben kurdischen Aktivist*innen durchsucht worden.
Vor dem 25. Jahrestag der Ermordung des kurdischen Jugendlichen Halim Dener durch die deutsche Polizei sind in Hannover die Wohnungen von sieben kurdischen Aktivist*innen durchsucht worden.
Die Repressionswelle gegen kurdische Strukturen in Deutschland geht weiter. Gestern durchsuchte die Polizei die Wohnungen von sieben Mitgliedern des Hannoveraner Volksrats. Betroffen waren unter anderem der Ko-Vorsitzende Emin Seydo und der kurdische Politiker Evdila Efe. Begründet wurden die Razzien mit der Durchführung von Kulturveranstaltungen im Raum Hannover.
„Mit Razzien können sie den Mord an Halim Dener nicht vergessen machen“
Bei den zeitgleichen Razzien beschlagnahmte die Polizei viele Telefone und private Unterlagen. Der kurdische Politiker Evdila Efe erklärte gegenüber ANF: „Es ist kein Zufall, dass diese Razzien direkt vor unseren vorbereiteten Aktivitäten zum 25. Jahrestag der Ermordung von Halim Dener stattfinden. Aber mit solchen Razzien können sie den Mord nicht vergessen machen.“
Bewusster Angriff auf legitime und legale Strukturen des kurdischen Volkes
Efe weiter: „Die deutsche Polizei nimmt bewusst legitime und legale Strukturen des kurdischen Volkes ins Visier. Sie will die Kurden zur Organisationslosigkeit zwingen und ihnen so ein Leben als Sklaven aufnötigen. Wenn sich die Kurden in Deutschland, einem der entwickeltsten westlichen Länder, nicht wie die anderen Völker organisieren können, wird dies als Schandfleck für die deutsche Demokratie in die Geschichte eingehen.“
„Sollen die Kurden ihren Gefallenen nicht mehr gedenken und ihre Feste nicht mehr feiern?“
Der kurdische Politiker fährt fort: „Sollen denn die Kurden ihren Gefallenen nicht mehr gedenken und ihre nationalen Feiertage nicht mehr begehen dürfen? Der deutsche Staat fürchtet sich mittlerweile schon – ebenso wie der türkische Staat auch – vor kurdischen Hochzeiten.“
Erst vor wenigen Tagen fanden mehrere Razzien gegen kurdische Aktivist*innen in Gießen, Rüsselsheim und Mainz statt, in deren Rahmen der kurdische Politiker Mazhar Turan inhaftiert wurde.